Flaches Abenteuer

Das mit den Schwedenurlaubsreiserückkehrern gilt natürlich genauso für Gislövsläge, den Yachthafen von Trelleborg.
Der natürliche Weg in unsere Richtung führt dann über
a) Rödvig oder
b) Nyord oder
c) Klintholm.
Was weiter nördlich liegt, liegt hinter einem oder mehreren Verkehrstrennungsgebieten, die dem Freizeitsegler ungeliebte Umwege aufzwingen. Alles, was weiter südlich läge, liegt entweder hinter einem Windpark, der das gleiche tut, bringt einen dicht an Klintholm vorbei oder ist zu weit weg. Der Windpark zwingt übrigens auch die Fähren zwischen Rostock und Trelleborg, unter Möns Klint entlang zu fahren. Was ja dann für die Fahrgäste wenigstens ein schöner Anblick ist. Zumindest vormittags und bei gutem Wetter.

Möns Klint von weitem,..
von näher dran und ..
von hinten.

Von Klintholm – wir lagen neben einem Norwegenurlaubsreiserückkehrer – zum Grönsund, dem Sund zwischen Mön und Falster.
Vor dem Grönsund gibt es ausgedehnte Flachs, durch die eine gebaggerte und markierte Rinne führt. Die elektronische Seekarte kennt noch einen anderen, von ihr empfohlenen Weg durch die Sände. Da der Wind eher zurückhaltend war, als wir dort ankamen, haben wir uns für die Abkürzung entschieden. Und, verwöhnt durch die Genauigkeit der Karten in Schweden, dann noch für eine Abkürzung der Abkürzung. Was wohl nicht so besonders klug war, weil wir gar bald feststellen konnten, dass die Tiefenangaben und die Messungen unseres Echolots nur eine ganz lose Korrelation aufwiesen. Mit anderen Worten: Die Karten stimmten hinten und vorn nicht und wir haben uns dann an der Farbe des Wassers orientiert. Zum Glück macht ja der Kalkgrund hier das flache Wasser schön grün, wenn die Sonne scheint. Und sie schien. Leider waren wir mit der farbgesteuerten Navigation so ausgelastet, das es davon keine Fotos gibt.

Der Grönsund hat uns dann mit kräftigem, westwärts setzendem Strom unterstützt. Er ist ja die einzige Lücke in Dänemarks Inseln zwischen Helsingör und Gedser, wenn man von dem sehr flachen Bogöstrom absieht. Fast das ganze Wasser muss hier durch.
So hat uns der Strom zusammen mit dem Ostwind bis nach Vordingorg geschoben.
Hier sollte nach Aussage aller einschlägigen Wetterapps schon Westwind sein. Ist er aber noch nicht.

Durchgangshafen

Ystad ist bekannt als Heimat eines fiktiven Polizisten und Abgangshafen der abenteuerlich schnellen Schnellfähren nach Bornholm. Auch als Durchgangshafen für Yachten, die an der schwedischen Südküste entlang fahren. Da das auch für den Schreiber gilt, hat er sich dazu bereits hier ausgelassen.

Ystad ist eigentlich auch ein durchaus attraktives Städtchen, weil viel alte Bausubstanz erhalten ist.
Leider ist es zur Zeit zwar sonnig, aber mit Temperaturen um 16 Grad doch recht nordisch kühl. Besonders, wenn man, wie wir, den ganzen Tag hoch am Wind unterwegs ist. Und der Hafen ist voll. All die Schwedenurlaubsrückreisenden aus Deutschland und Dänemark kommen hier vor bei.