To Sail or Not To Sail

Nachdem wir in Gilleleje dem Wetter einen Tag lang den Vortritt gelassen haben, konnten wir eine kurzfristige Wetterberuhigung nutzen, um von der Nordküste in den Öresund zu wechseln. Die nächsten Tage soll’s ja nicht besser werden, und hier hat man Landabdeckung gegen den zur Zeit vorherrschenden Westwind. (Während der Schreiber dies schreibt pfeift es allerdings von Süd durch den Sund, alles klappert und quietscht im Hafen und ein Regenschauer folgt dem anderen.)

Die Nordseite Sjællands hat nur wenige Häfen für Segler, wenn man von Isefjord absieht. Den haben wir ausgelassen. Im Sund folgt dafür ein Hafen dem nächsten, auf der dänischen Seite so etwa alle 3-5 Meilen.

Wir haben uns Humblebæk ausgesucht, auch in der Absicht, hier einen weiteren Tag zu bleiben und das nächste Dreckswetter vorbei ziehen zu lassen. 

Humblebæk ist ein ehemaliges Fischerdorf, inzwischen mit den umgebenden Orten zusammengewachsen, hat zwei Häfen und ist mit einigen Dingen verbunden, die erwähnenswert sind: In einem der zahllosen Kriege zwischen Schweden und Dänemark sind die Schweden hier in Dänemark eingefallen (1700). Als England im Krieg gegen Napoleon Dänemark angegriffen hatte, wurde hier ein Hafen angelegt. Der aber erst fertig wurde, als er nicht mehr gebraucht und dann Fischerei- und heute auch Yachthafen wurde.

Und in Humlebæk liegt Louisiana, eines der, wenn nicht das, wichtigsten Museen für moderne Kunst im Königreich. Der ungewöhnliche Name hat nicht zu tun mit dem US-amerikanischen Bundsstaat. Er geht zurück auf den Erbauer des Gebäudes, um das herum das Museum entstanden ist. Er hatte – nacheinander – drei Ehefrauen. Alle drei hießen Louise. 

Angepasst an die nordischen Verhältnisse, nass und lang hell, sind die Öffnungszeit so, dass wir noch etwas warten können. Die schließen erst um 22 Uhr! Wir warten gerade den nächster Schauer ab.

Nachtrag zu Louisiana (DK):

Autor: cord

Hat mal Physik studiert, aber fast alles wieder vergessen. Hat jetzt altersbedingt viel Freizeit und segelt gerne. Oder macht Musik. Verheiratet, zwei erwachsene Kinder. Und inzwischen zwei Enkelkinder.

2 Gedanken zu „To Sail or Not To Sail“

  1. Der Sekretarius ist gerne bereit, diese erstaunliche Tatsache an’s interessierte Publikum weiterzugeben. Er sah sich aber gehalten, ein Wort in deinem Kommentar zu ändern. Ich hoffe, du bist damit einverstanden.

  2. Im kleinen Humlebaek sitzt aber auch noch die IKEA International A/S, ihres Zeichens die Konzernzentrale der IKEA Group.
    Die genaue Zuordnung im IKEA Firmengeflecht erspare ich mir, das wird dann doch zu komplex…
    Ob das allerdings in die Rubrik „erwähnenswert“ fällt, mag der Herr Sekretarius beurteilen!

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