Die Frösche vom DWD waren die besseren, leider. Wenige Meilen westwärts des Scharhörnriffs wurde der Wind immer weniger. WIr haben Wangerooge trotzdem angelaufen, aber leider nicht ohne Rückgriff auf fossile Brennstoffe. Solang dümpeln bis wieder Wind kommt geht in der Nordsee ja schlecht, vor Elbe, Weser und Nordergründen gar nicht. Sonst ist man schnell da, wo man nicht hin will oder darf.
Zu unserem freudigen Erstaunen lag die Ansteuerungstonne für die Harle wirklich (wieder?) da, wo sie auf der Seekarte eingezeichnet ist. Was ja bei den Seegatten durchaus nicht selbstverständlich ist.
Das Nordsee-Gefühl stellt sich wieder ein: Planen mit der Tide und den Wattenhochs, aufstehen dann, wenn die Natur das will. Und tiefenentspannte Wartephasen, wenn sowieso kein Wasser da ist. Ständige Veränderungen. Das Fahrwasser am Minsener Oog hat sich in den letzten Jahren immer dichter an die Insel verlagert. Jetzt ist es so dicht am Südstrand, dass man den Seehunden fast über die Flossen fahren würde, wenn dort welche lägen. Tun sie aber nicht. Vermutlich ist ihnen der Priel zu schmal.
Es geht in kleinen Etappen weiter. Die Wetterberichte, zumindest die dort angegebenen Windrichtungen, stimmen nur bedingt. Gestern wollten wir mit SW die Jade hoch, also am Wind. Vorhergesagt war SW, W drehend. WIr hatten den Wind von hinten, bei 3 Knoten süd-setzendem Strom. Also eindeutig Nordnordwest.
Immnerhin gut zu gebrauchen, um bis Fed.-siel zu kommen.
Da stehen wir nun, hoch, trocken und ein bisschen schief und warten auf das Steigen des Wassers. Eben Navigation in Tidengewässern.