2023: Erster Versuch

So ganz genau haben wir dieses Jahr nicht festgelegt, wo wir eigentlich hin wollen. Irgendwas so Richtung Dänemark, Schweden, vielleicht mit ein bisschen Nordfriesland oder Eider. Jedenfalls erstmal los. Der Motor hat neue Einspritzdüsen bekommen, die Wellendichtung ist neu, weil sie undicht wurde. Bei der Gelegenheit auch gleich eine neue Welle, da etwas eingelaufen und schon einmal nachgearbeitet. Und das Wellenlager auch gleich, wenn man schon alles auseinander hat. So sollte eigentlich nichts mehr schief gehen an der Maschine. Erste Etappe nur bis Elsfleth. Die Tide wollte, dass wir erst am Nachmittag ablegen.

Am Steg zeigte die Logge noch den Strom an, nach der Abfahrt stand sie beharrlich auf Null. Meistens regelt sich das, weil nur irgendein Fremdkörper im Impeller klemmt und dann früher oder später herausfällt. Wenn es sich nicht regelt, hilft oftmals rückwärts fahren. Half auch, allerdings ist uns danach aufgefallen, das der Motor stärker vibrierte als normal. Ob es da wirklich einen Zusammenhang gibt, da sind wir uns nicht sicher. Jedenfalls wackelt er. Als Zweizylinder darf er zwar wackeln und hat das auch immer schon getan, aber doch nicht so. Und vor allem nicht bei den Drehzahlen, bei denen er bislang halbwegs ruhig lief.

Beim suchenden Blick auf, an und unter die Maschine kam der Verdacht auf, dass einer der Gummidämpfer der Motoraufhängung gerissen ist. Ein Foto für die Fachfirma und vorläufiges Ende der Reise.

“Das Böse”

Es ist Sonnabend, machen wir das Beste daraus, Wochenende in Elsfleth. (Der Italiener am Yachthafen kann empfohlen werden.)

Den Sonntag haben wir genutzt, die Gegend per Fahrrad zu verunsichern. Jeder, der auf der Weser ein Wasserfahrzeug bewegt, dürfte Käseburg kennen. Weil dort eine Meldestelle und die Grenze zwischen den Revieren Bremen und Bremerhaven ist. Ansonsten ist dort, trotz “-burg” im Namen, nicht so ganz viel los. Ein paar Häuser, ein paar mehr Schafe, ein Siel-Schöpfwerk und ein altes Sieltor, das aber auf dem Trockenen steht.

Bis Brake sind wir noch geradelt, einmal um den Binnenhafen und wieder zurück. (Beitragsbild: Reste einer Braker Werft)

Montag morgen, Anruf bei besagter Fachfirma: Ja, die Halterung is’ ab. Nur die eine? Weiss ich nicht, fühlt sich so an, ist aber nicht einsehbar ohne diverse Teile abzubauen. Und wenn schon erneuern, dann doch gleich alle, oder? Das macht Sinn. Werde mal sehen, ob ich die Teile kriege.
Zurück zur Ochtum, mit viel Wind, wenig Segelfläche und unter minimalem Motoreinsatz – Ablegen, Schleue, Anlegen. “Auf eigenes Risiko. Der wird ja noch von seinem Gewicht am Platz gehalten.” Naja, mindestens zwei Füßchen sind ja auch noch heil.

Noch zwei, drei Telefonate. Jetzt haben wir einen Termin, nicht ganz sicher, aber dafür noch diese Woche.

Weiteres zum Thema folgt.

Augusthitze

Ja doch, ein paar Termine gab’s schon. Ob es aber eine gute Idee war, trotz vorhergesagter Hitzewelle von den Inseln zurück nach Hause zu fahren …

Wangerooge-Horumersiel – kein Wind

Horumersiel – Bremerhaven – kein Wind. Bis auf die letzten Meile vor den Containerterminals. Da gab’s welchen, direkt von vorn auf die Nase. Da darf man aber nicht kreuzen. Selbst wenn man gedurft hätte, man hätte nicht können. Weil da gerade ein Containerschiff gedreht wurde und dabei, ohne Sperrung, fast die ganze Breite des Fahrwassers in Anspruch genommen hat. Yachties durften noch durch, aber ein komisches Gefühl bleibt trotzdem, wenn so ein Teil so nah an einem bewegt wird.

Bremerhaven: schwül-warm, kein Wind.

Am nächsten Tag zurück zur Ochtum. Kein Wind. Wenn ich auch mal hier geschrieben hab, die Nordsee sei nie so völlig glatt wie die Ostsee das manchmal kann – Die Weser kann auch so glatt sein. Wind gab es auf der letzten Meile, genau von vorn und mit Gegenverkehr.

Nun liegen wir wieder am heimatlichen Steg, es ist schwül-warm, zwischendurch sah es mal nach Gewitter aus, kam aber nichts.

Bremen-Stockholm-Bremen ist damit beendet, wir danken den Lesern für ihr Interesse und verbleiben bis zum nächsten Mal

Eure Martha-Crew

Sommerloch

Wind: mäßig aus Ost, später noch mäßiger aus Nordost. Sehr warm. Mittags Hochwasser. Da reicht Wangerooge. Und auf halber Strecke, inmitten der temporär stillgelegten Handelsflotte, musste erwartungsgemäß auch der Diesel wieder ran. Zu wenig Wind, und das auch noch von hinten, so schafft man es nicht in den Hafen bevor der Ebbstrom einsetzt.

Die temporär stillgelegte Handelflotte

Der Hafen von Wangerooge ist voll, überwiegend voll monströser Motoryachten. Man staunt.

Sonnenuntergang mit Westturm

Hochseeinsel

Da uns ja zum zweiten Male die Tür vor der Nase zugeschlagen wurde, waren wir für die Fahrt nach Cuxhaven etwas unter Zeitdruck. Es ist ja etwas unangenehm, wenn man auf der Elbe zu spät kommt und die Tide einem entgegen läuft. 3 1/2 kn Tide von vorn, 5 kn Eigengeschwindigkeit bei 18 Meilen – das zieht sich. Also musste der Diesel nochmal ran. Im Rückblick: Wäre vielleicht nicht unbedingt nötig gewesen. Aber hinterher ist man immer schlauer.

Damit wir der Handelschifffahrt nicht völlig entwöhnt werden, hat uns in Cux ein an der ehemaligen Seebäderkaje liegender Versorger die ganze Nacht nicht nur mit dem Geräusch seiner sehr lauten HIlfsdiesel unterhalten, woran man sich zur Not noch gewöhnen kann, sondern uns auch noch mit deren penetrantem Abgasgeruck beglückt. Hier wäre ein Landanschluss ein Segen für Anwohner und Umwelt.

In Cux tat sich dann das Planungsdilemma auf: Hochwasser Mittags. Alternativen:
1) Vor Sonneaufgang aufstehen, raus bis zum Neuwerk, auf Wasser warten und dann durch den Elbe-Weser-Wattweg. Sehr schöne Strecke, aber ohne Zwischenübernachtung nicht zu schaffen. Und dann das frühe Aufstehen.
2) Am frühen Nachmittag mit Hochwasser raus und außen rum. Das heißt Ankunft in Bremerhaven im dunklen, und Schleusen schon außer Betrieb. Also dann noch gegen den beginnenden Ebbstrom nach Großensiel.
3) Mittags raus zu Deutschlands einziger (und damit größter) Hochseeinsel. Und da am nächsten Tag so gut wie gar kein Wind vorhergesagt war, ein Tag auf Helgoland. Und dann weiter nach Wangerooge und von dort nach Hause.

Plan 3 war der bei weiten verlockenste. Leider mußten wir abermal 3/4 der Strecke mit Wind aus dem Tank zurück legen. Erst als der Fuselfelsen schon in Sicht war, war genug Wind für die letzten Meilen.

Da für Bremen (und umzu) Augusthitze angesagt war, empfanden wir Helgoland als angenehme Alternative.

Haben auch Ecken gesehen, die wir noch nicht kannten: die Düne einmal zu Fuß umrundet. Und jetzt, gegen Abend, sind die Fähren alle wieder weg und wir machen uns aufs Oberland auf. Wenn man hier ist, muss man ja einmal den Rundweg ums Oberland machen. Dass gehört einfach dazu. 

Die meisten der helgolandtypischen Seevögel sind schon weg, dafür gibt es hier immer mehr Basstölpel. Die nisten auch dicht am Klippenweg. Man sieht, dass sie erschreckend viel Müll, vor allem die Reste vom Netzen aus Kunststoff, in ihre Nester einbauen. Und dass viele an dem Müll auch verenden.

Beitragsbild oben: Im Mittelgrund Basstölpel, im Hintergrund ein signifikanter Teil der deutschen und chinesischen Handelsflotte vor Anker.

Zur anderen Seite

Wärend wir und viele andere Yachten auf die Schleusung in den NOK warteten, kam das nächste Museumsschiff aus dem Kanal: Dampfeisbrecher Stettin.

Die Kanalfahrt ist ja eine eher eintönige Angelegenheit, 100 Km unter Motor auf einer (für Boote) breiten Wasserstraße. Etwas Abwechslung kommt nur von den entgegenkommenden, überholenden und leider manchmal auch vor einem langsamer werdenen Berufsschiffen. Letzteres kommt schon mal vor, wenn die großen Schiffe, die nicht viel schneller laufen dürfen als wir es können, an den Weichen (Begegnungsstellen) auf den Gegenverkehr warten müssen. Die Passagen der grossen Schiffe werden alle von der Kanalverwaltung geplant und überwacht.

Weite Begegnung der Besonderen Art: Die dänische königliche Yacht Danebrog, eine der zwei königlichen Staatsyachten, die es in Europa überhaupt noch gibt, nachdem selbst die Briten ihre Britannia aus Kostengründen eingemottet haben. Die andere haben die Norweger.

Übernachtung im Gieselaukanal. Am nächsten Tag dann so angekommen, dass das Schleusentor vor unserer Nase zu ging. Da der Zeitplan mit der Tide nach Cuxhafen uns nicht viel Spiel ließ, haben wir in Brunsbüttel übernachtet. Nicht wirklich schön, aber auch nicht uninteressant. Auch ein bisschen “Action”, weil hier eine 5. Schleusenkammer gebaut wird. Damit soll der Betrieb weiter laufen,wenn die über 100 Jahre alten “neuen” renoviert werden.

Nach einer nicht allzu ruhigen Nacht – die Handelschifffahrt läuft Tag und Nacht, die Yachties dürfen das auf dem Kanal nicht – weiter mit der Tide nach Cuxhafen.

Wie es Mörfi so will, haben wir es abermals geschafft, so vor der Schleuse anzukommen, dass sich das Tor gerade schloss. Die nächsten Schleusungen hat Mörfi für die Handelsschifffahrt vorgesehen. Vor der “alten Süd” haben sich inzwischen reichlich Sportboote aller Typen und mehrerer Nationen versammelt.

Und was an Funksprüchen zwischen manchen Yachties und “Kiel Kanal 1” ausgetauscht wird, macht den Schreiber schon staunen. Darf aber aus rechtlichen Gründen hier nicht wiedergegeben werden.

Nachtrag: Baustelle 5. Kammer

Andere Zeiten


Schleimünde nach Kiel bei NW4. Keine besonderen Vorkommnisse, an Bord alles wohlauf.
In Kiel wieder Stickenhörn, hat uns auf dem Hinweg gut gefallen und liegt auch noch günstig zur Kanalschleuse.
Man kann von hier gut den Schiffsverkehr beobachten.

Heute sind sich hier zwei Zeitalter begegnet.

Die Cap San Diego (links) war Stückgutfachter, Kühlschiff und Passagierschiff in einem und sah auch wie ein Schiff aus. Bei Kreuzfahrtschiffen ist es auf größere Entfernung ja manchmal nicht erkennbar, ob es nicht doch ein Gebäude ist.

Umgefallen


Vorhersage: NNO 3 bis Mittag, danach nur noch schwachwindig. Also früh los, um noch möglichst viel vom Wind nutzen zu können. Zum Glück stimmten Stärke und Richtung, ab ca. 13:00Uhr musste dann der Diesel ran. Aber da waren es auch nur noch ein paar Meilen bis Schleimünde.

“Wellende Kaltfront”


Es ist Freitag, zu den Urlaubsrückkehrern und den Neuurlaubern kommen noch die Wochenendgäste. Als wir in den Hafen kamen, waren noch ein paar Plätze frei, eine halbe Stunde später waren alle regulären Plätze belegt. Dann kam die Phase des kreativen Anlegens. Nun ist der Hafen wirklich voll.

Außer den Yachties gibt es auch noch die Besucher, die von Kappeln aus per Fahrgastschiff her gebracht werden. Die werden hier ausgespuckt, haben dann etwa eine halbe Stunde Freigang, ehe sie wieder eingesaugt und abtransportiert werden und dem nächsten Schiff Platz machen.

Die Infrastruktur der Lotseninsel wird von einem Verein betrieben, der sich um die Integration Behinderter kümmert. Den unterstützt man ja auch, wenn man hier her kommt und ein paar Euros hier lässt.

Bei unseren letzten Besuchen stand vor dem Hafen, zum Wasser hin, eine hölzerne Skulptur eines etwas unsportlichen Herren auf einem Holzpfahl. Ist da nicht mehr.

Hannes Schlie


Das war Hannes Schlie, wurde vom Bildhauer Jonas Kötz der Lotseninsel geschenkt und war aus dem oberen Ende eines Pfahls aus dem Hamburger Hafen geschnitzt. Er stand also nicht auf dem Pfahl, er war der Pfahl. All das hätten wir nie erfahren, wenn Hannes nicht Anfang dieses Jahres umgefallen wäre und aus der Schlei gerettet werden musste. Jetzt steht er am landseitigen Ende des Hafens und schaut da hin, wo er eigentlich stehen sollte.

Inzwischen haben wir herzhaften Westwind mit Regeneinlagen und in der Enge von Schleimünde zeitweise einen knackigen ostsetzenden Strom. Da wundert man sich als Ortsfremder, obwohl man von dem Phänomen ja schon lesen konnte.

Ach ja, und es gibt sie wieder, die legendäre Currywurst in der Giftbude. Das ging aber auch gar nicht, zwischenzeitlich, die Giftbude ohne Currywurst.

Die Sache mit dem Haken

Die Pfähle in Troense, an denen man seine Achterleinen fest macht  haben oben drauf kleine Stifte. Zumindest einige, nämlich die, an denen wir lagen. Wozu die gut sein sollen, hat sich mir nicht erschlossen, aber man kann wunderbar mit der Leine dran hängen bleiben. Dann wurde vorne was gebraucht, Haken schnell aufs Deck gelegt. Klötern, umdrehen, Sabine “Das war der Haken!”, und dann war er das wirklich. Meinem beherzten, aber ungewolltem drauftreten war er konstruktiv nicht gewachsen.
Ein neuer Bootshaken musste her, denn ein Boot ohne Bootshaken ist ja noch übler als ein Würstchen ohne Senf. Also kurzer Zwischenaufenthalt in Svendborger Stadthafen. Ausrüster direkt am Hafen,  Bootshaken dutzendweise im Korb außen vor der Tür. Offenbar geht der Artikel gut, gibt wohl noch mehr Tollpatsche.

Weiter durch die “dänische Südsee” nach Marstal. Hier hat sich ein bisschen was geändert. Z.B. ist das ehemalige Motorenwerk jetzt ein Museum, was der Schreiber gut findet. Und die Bäckerei ist jetzt eine Pizzaria, was der Schreiber nicht gut findet. Ganz unabhängig davon, ob er die Pizza nun gut fände oder nicht. Da ES aber nach Hause drängt,wird er das nicht heraus finden. Und auch das Museum muss bis zu nächsten Besuch warten.

Lohals-Troense

Nachtrag zu Femö:
In der Nacht haben sich anscheinend alle reisewilligen Schwalben des südlichen Dänemarks im Hafen von Femö versammelt und schon mal probeweise Ballast abgeworfen. Auf alle dort liegenden Fahrzeuge. So niedlich Schwalben dem Menschen auch erscheinen mögen, ganz viele davon machen auch ganz schön viel Dreck.

Weil es zur Windrichtung passte dann nördlich um Langeland nach Lohals. Waren wir noch nie, ist in Ordnung, aber vergleichsweise unaufregend. Obwohl der Anfang der Geschichte des Hafens schon Dramatik geboten hat. Der wurde nämlich angelegt, um hier ein paar neu gebaute Kanonenboote unterzubringen, nachdem ein gewisser Herr Nelson die von ihm angeführten Seeleute veranlasst hatte, die ganze dänische Flotte auf den Sänden vor Kopenhagen zu demolieren.
Früher, oder damals, oder neulich, gab es auch noch eine Fähre von Lohals nach Lundeburg auf Fünen (wo auch nicht viel mehr los ist). Die wurde eingestellt, heute kann man zwar über den Langelandsund hinüber schauen, aber der Weg dorthin geht jetzt über Langeland – Rudköping – Brücke – Tasinge – Brücke – Svendburg/Fünen: 65 km.

Von Lohals gegen den Wind nach Troense/Trønse am Svendburgsund. Zuletzt waren wir hier 1999. Das wissen wir auch nur, weil wir uns erinnern, hier eine totale Sonnenfinsternis beobachtet zu haben. Und wann die war, kann man ja nachschlagen. Viel hat sich hier in 23 Jahren nicht verändert. Die Lebensmittel gibt es immer noch im Tante-Emma-Köbmand-Laden mit begrenzter Auswahl. Der Hafenmeister wurde, wie vielerorts, durch einen Bezahlautomaten ersetzt (oder entlastet?), ein Steg ist dazu gekommen. Zumindest waren wir uns nicht sicher, ob der neulich/damals schon da war. Unverändert bleibt die malerische Lage am Hang über dem Svendborgsund. “Helge”, die antike Fähre nach Svendburg und den umliegenden Orten, gibt es auch noch.

Heute ist es sehr warm. Morgen geht es in die Südsee. Die Dänische!

Niedliche Monster

Der Westwind kam, und er war durchaus ausdrucksstark. Aber vor das Verlassen von Vordinborg haben die Planer die Brücke gesetzt. Nicht die alte Eisenbahnbrücke, die man meilenweit sieht und die seit 80 Jahren Falster und Seeland verbindet, sondern die neue, die sie ersetzen soll. Die steht zwar noch nicht, man sieht von ihr noch wenig, aber die Arbeiten an den Fundamenten der Pfeiler sind mit umfangreichen Absperrungen und vielen Baufahrzeugen verbunden. Da kommen nur ganz harte Segler bei Westwind durch, oder ganz ortskundige. Wir haben das Gebiet lieber unter Motor gequert und erst danach die Segel gesetzt.


Wind war genug, passend zur Richtung des Windes haben wir uns Femö ausgesucht. Da konnte man mit langen Streck- und kurzen Holschlägen gut hinsegeln.

Auf Femö waren wir noch nie, es hat sich immer so ergeben, das Fejö günstiger lag, wenn wir hier waren. (Beide Inseln liegen dicht beieinander, werden vom gleichen Festlandshafen aus mit Fähren erreicht und ich muss jedesmal überlegen, welche wie heißt.)

Auf Femö gibt es Landwirtschaft, die Felder werden offensichtlich bearbeitet. Das wichtigste Gewerbe scheint aber der Sommertourismus zu sein, so schnuckelig, wie alles erscheint, ist nur so zu erklären. Die meisten Bauerhöfe, die wir gesehen haben, hatten geharkte Kieswege als Zufahrt. Sowas überlebt ja keine Durchfahrt eines Treckers.

Die beiden Orte, deren Namen trefflicherweise einfach Norddorf und Süddorf bedeuten, haben sich schon immer eine Kirche geteilt. Die fairerweise weder im einen noch im anderen Dorf liegt, dafür aber in der Nähe des Hafens. Auch die ist schnuckelig, wenn man sowas von einer Kirche sagen kann, und teilweise ausgemahlt.

Die Gestalten der Hölle allerdings machen dem Betrachter eher wenig Angst. Die Wilden Kerle sehen jedenfalls gruseliger aus. Die Hölle von Femö liegt irgendwo zwischen lustig und bemitleidenswert.

Schrecklich?