So in etwa, im Groben, war die Wetterentwicklung so, wie die Wetterfrösche und -fröschinnen es vorhergesagt hatten. So ab Mittag, und dann alles 2 Stunden früher als angesagt. Vor Mön jedenfalls wurden uns alle Windrichtungen und -stärken präsentiert, nicht nur die angesagten. Und das kam auch nicht von Kap- und ähnlichen Effekten, das kam eindeutig von oben. Leider hab´ ich die beeindruckende Wolkenformation nicht im Bild festgehalten. Dafür wenigstens die Kliffs von See aus. Obwohl das ja wie bei den Sonnenuntergängen ist: Davon gibt es eigentlich schon genug Fotos.
Nachdem der Wind sich dann an die Progrose angepasst hatte und aus Ost bis Ostsüdost wehte, ein langen Schlag nach Gislöv Läge. Das muss man nicht kennen, wenn man nicht segelt. Liegt bei Trelleborg, genauer, ist ein Teil von Trelleborg und hat einen Fischer- und Sportboothafen. Trelleborg selbst kennt man natürlich, da ist der große Fährhafen. Dort, wo der Abstand von Schweden nach Mitteleuropa am geringsten ist. In den Hafen darf unsereiner aber nicht rein, und darum kennt der Gislöv, ein paar Kilometer weiter.
Außer dem Hafen gibt es etliche gepflegte Häuser und einen Strand, im Hafen einen Steg mit schön restaurierten historischen Booten und neben dem Hafen ein Holzhäuschen, aus dem die Öffnung des Nebelhorns lugt. Das ist zwar nicht mehr regulär im Betrieb, weil heute jeder GPS hat und sich niemand mehr an Nebelhörnern orientieren muss. Ist aber noch, oder wieder, funktionsfähig und wird bei besonderen Anlässen und ohne solche einmal im Monat getutet.
Warum ist das erwähnenswert? Erstens, weil es sonst hier nicht viel gibt, und zweitens weil die damit verbundenen Begriffe im Deutschen nett klingen. Das Häuschen, in dem sich das Gerät befindet, heißt ¨Tudehuset¨, das Horn ¨Mistlure¨. Die Skandinavier, und besonders die Schweden, haben ja die nette Sitte, an allem sehens- oder erwähnenswerten ein erklärendes Schild anzubringen. So lernt man ein paar Wörter Schwedisch, die man bestimmt nicht braucht.