Agersø

Der Bach, der bei Karrebæksminde in die Ostsee mindet/mündet, ist eigentlich kein Bach. Denn ein anständiger Bach hat eine Quelle und eine Mündung und die Quelle liegt oben, die Mündung tiefer und das Wasser fließt von der Quelle zur Mündung. Das Gewässer hier hat aber keine Quelle und das Wasser fließt, je nach Wasserstandänderungen in der Ostsee, mal in die eine und mal in die andere Richtung. Weil das hier nämlich eine Verbindung zwischen einem großen Randsee oder Noor und dem Smalandfahrwasser ist. Ein von insgesamt dreien.

Womit das Stück Land, an dem der Hafen liegt, eine Insel ist: Enø. Wegen der Grashüpferbrücke aber auch wieder nicht so richtig Insel. Ein Stück der nicht so richtigen Insel haben wir uns erlaufen. Im Westen Ferienhäuser, im Osten Gegend, und vorne, also nach Süden, zur Ostsee, eine Steiküste aus Lehm. Was natürlich keine besonders stabile Formation ist, wie man an den vielen Abbrüchen erkennen kann.

In dem Bach, der keiner ist, bildet sich bei Südwest ein ziemlich deutlicher Schwell. Heute morgen ziemlich viel Südwest, weit mehr als die Wetterapp uns erzählen wollte, und außer dem Schwell im Hafen davor auch noch viel Bewegung im Wasser, weil es dort zur Hafeneinfahrt hin flach wird.

Bis Mittag gewartet, dass sich die Situation bessert, dann los. Hat trotzdem noch gut geschaukelt. Statt die Fender und Leinen ordentlich wegzuhängen sind sie erstmal im Salon gelandet und wurden erst weiter draußen aufbereitet. Ziel war Omö, eine unserer Lieblingsinseln. Da wir aber Agersø, gleich nebenan, anliegen konnten und Omö gerade eben nicht, sind wir jetzt dort, auf Agersø. Gewissermaßen die Schwesterinsel. (Manche Omøer sehen das nicht so!)

Der Hafen ist hauptsächlich für Fischerei und Werft da, entsprechend gibt es auch hier allerlei „Projekte“. Der für Yachties genutze Teil ist während der Ferienzeit gut belegt und wurde wohl auch geplant, als die Boote durchschnittlich noch etwas kleiner waren. Der Hafenmeister hat uns bei der Einfahrt zugerufen, er habe noch genau einen Platz: ganz durch und dann zweimal rechts. Nach uns kamen aber noch zwei größere Yachten und wurden im Fischereiteil im Päckchen untergebracht. Sollte also wohl eher heißen, er habe noch einen guten Platz. Der ist auch gut, der Platz. Wenn man erstmal drin ist. Aber das hat mehrere Anläufe gebraucht.

Nachtrag zum Beitragsbild: Hier gibt es Brown Ale alkoholfrei. Das würde das Schreiberling auch gerne zu Hause mal finden.

Autor: cord

Hat mal Physik studiert, aber fast alles wieder vergessen. Hat jetzt altersbedingt viel Freizeit und segelt gerne. Oder macht Musik. Verheiratet, zwei erwachsene Kinder. Und inzwischen zwei Enkelkinder.