Hans Christian Andersen (H.C.A.)
Wir sind wieder in Kerteminde und werden hier auch noch ein paar Tage bleiben. Der Wetterbericht ist gruselig – nicht der Bericht, sondern die warnwürdigen Wettererscheinungen, die er voraussagt. Im Bereich des Yachthafens haben sich viele Contender samt den dazugehörigen Seglern, Begleitpersonen, Trailern, Womos etc. versammelt. Auf dem Wasser haben wir heute noch keinen gesehen, obwohl morgen die Weltmeisterschaft beginnt – so war es jedenfalls geplant. Ob bei Böen bis 8 Bft ein Contender noch ein geeignetes Wasserfahrzeug ist, möge die Leitung der Veranstaltung entscheiden. Wir bleiben jedenfalls sicher am Steg.
Gestern Odense, weil wir die meisten Attraktionen von Kerteminde schon abgearbeitet haben.
In Odense wird man schon am Bahnhof recht nordisch empfangen. Was wir, oder ich, als Trolle angesehen haben, ist nach Absicht des Künstler (Bjørn Nørgaard) allerdings etwas anderes gewesen: eine Darstellung von Hans Christian Andersen in der ganzen Vielschichtigkeit seiner Persönlichkeit. Wenn manˋs dann weiß, erkennt man auch eine gewisse Ähnlichkeit mit H.C.A.
Hans Christian Andersen taucht in Odense immer wieder auf. Es git ein H.C.Anderson Museum, ein H.C.Anderson Haus, ein H.C.Anderson Kindheitshaus, Portraits und die Figuren aus seinem Schaffen in allen möglichen Formen und Materialien. Leider sind uns als Nicht-Dänen nicht alle Figuren geläufig.
Knut IV
oder auch Knut der Heilige. Nicht zu verwechseln mit dem fast gleichzeitigen Knut dem Großen. Der „Große“ war, obwohl Däne, nur in England groß, aber auf Dauer nicht erfolgreich. Der „Heilige“ war in Dänemark heilig, zumindest nach seinem gewaltsamen Ende. Wohl in erster Linie, weil er den Wünschen der Mutter Kirche gegenüber recht aufgeschlossen war. Sein Versuch, auch nochmal nach England zu kommen, mit den zu der Zeit üblichen Mitteln, führte dann zu seinem vorzeitigen Ende und im Nachgang zu seiner Heiligsprechung. Seiner entledigt hat man sich hier in Odense, und zwar, pikanterweise, in der von ihm selbst in Auftrag gegebenen Kirche St.Albani. Dort wurde er auch begraben. Heute steht an dieser Stelle der Dom (evangelisch), der jetzt nach Knut heißt und St. Albani (kath.) steht ein paar hundert Meter weiter.
Odin
Von Herrn Odin (auch bekannt als Wodan oder Wotan) sind die Daten weniger gesichert. Dafür allerdings kommt er schon im Namen der Stadt vor, was weder Knut noch H.C.A. geschafft haben. Ansonsten ist er im Stadtbild deutlich weniger präsent als die anderen beiden Herren, aber immer wieder sichtbar. Man muss nur auf den Boden schauen, auf die Odenser Kanalschachtdeckel.
Leider wirken er und seine Repräsentanten teil etwas abgetreten. Aber das kommt wohl so, wenn die Zeit über einen hinweg geht. Immerhin, vergessen ist er hier nicht.
Hallo Volker. Schön, dass du dich meldest. Da weiß man, dass man nicht ganz umsonst schreibt.
Wie immer, sehr unterhaltsam eure Reiseberichte!