Wie schon des Öfteren auf dieser Reise hatte der Plan wieder nur einen kurzen Bestand. Der Plan sah nämlich vor, Malmö zu besuchen. Weil Sabine da noch nicht war. Und ich, der ich schon mehrfach aus unterschiedlichen Gründen dort war, die Stadt durchaus sehenswert finde. Ist ja immerhin die drittgrößte Stadt Schwedens, auch wenn es aus dänischer Sicht mehr ein Vorort von Kopenhagen ist.
Von Borstahusen lag Malmö an diesem Tag allerdings fast genau in Windrichtung, was kreuzen erfordert. Ein schöner langer Kreuzschlag führte uns bis auf etwa sechs Seemeilen an Kopenhagen, dort drehte der Wind, so dass man Malmö fast anliegen konnte. So für 5 Minuten, dann gab`s fast gar keinen Wind mehr.
12 Meilen gegen fast gar keinen Wind nach Malmö oder 6 Meilen mit fast gar keinem Wind nach Kopenhagen. Wenn man hiet schon ist, kann man ja Kopenhagen nicht auslassen. Also noch eine Wende und ab Richtung Lynettelöb. Das ist die Einfahrt in das Hafengebiet, die Kleinfahrzeuge nehmen sollen. Die Großschifffahrt hat eine zweite, größere Einfahrt weiter nördlich, auf der anderen Seite der Lynette. Großes Schiffe großes Loch, kleine Schiffe kleines Loch. (Wasserflugzeuge auch kleines Loch.) Zwischen den Löchern liegt, was denn auch sonst, die Lynette. Die gibt es noch, wie vieles von Kopenhagens Befestigung.
Beim letzten Besuch in Kopenhagen hatten wir noch im Christians-Kanal gelegen. Das ist sehr zentrumsnah und geschützt. Leider, aus Sicht der Segler, liegt jetzt davor eine Fußgänger- und Radfahrerbrücke. Die wird zwar geöffnet, aber nur zu festen Zeiten und mit Abständen von mindestens einer Stunde. Da wir außerdem inzwischen wissen, dass man hier um diese Zeit des Jahres besser damit rechnet, dass attraktive Häfen früh voll sind, sind wir gleich in den ersten innerstädtischen, den Langelinie-Hafen. Es gibt noch weiter draussen große Häfen im Industriegebiet. Da findet man wahrscheinlich immer einen Platz, aber es ist eben auch weit bis in die Stadt und nicht sonderlich schön.
So liegen wir innenstadtnah, wenn auch nicht besonderes ruhig. Zum einen kommt ein bisschen Schwell hereingeschwappt, zum anderen ist die Umgebung etwas von fotografierenden Touristen überlaufen. Die kleine Meerjungfrau ist nur ein paar Schritte entfernt, wenn auch durch ein paar Bäume von hier aus verdeckt.
Für Morgen ist wieder Schwachwind aus Südost angesagt. Entweder lassen wir Malmö aus – wir werden wohl nicht das letzte Mal hier gewesen sein, Ven steht ja auch noch auf der Liste – oder wir fahren mit der S-Bahn hin.