Verwinkelt

Von Idö nach Figeholm. Erstens liegt man in Figeholm sehr schön, zweitens ist es nicht weit zum gut sortierten Supermarkt. Auch die Entfernung mit etwa 20 Meilen kommt so hin, mehr schafft man nicht stressfrei in den Schären. Das war leider eine Fehleinschätzung: 20 Meilen sind manchmal zuviel. Auch weil der Wind unstet und böig war und wir einen guten Teil der Zeit mit Reff unterwegs waren. In den Schären in einer Böe einen Sonnenschuss zu riskieren kann ja auch ins Auge gehen.

So haben wir unterwegs den Plan geändert und Figeholm durch ein Nebenfahrwasser und unter Motor angelaufen. Das Nebenfahrwasser beginnt, in unserer Fahrtrichtung betrachtet, am Kernkraftwerk. Das ist ein ganzes Stück vom Ort entfernt und stört die Idylle nicht, man kann es vom Ort aus nicht sehen. Schwedische Orte haben oft wenige Einwohner, aber viele Quadratkilometer. Figeholm bildet da keine Ausnahme.

Das Fahrwasser gehört zu den engsten und unübersichtlichsten, die wir je befahren haben. Wir von der Nordsee sind ja gewohnt, dass auf einer Seite die grünen, auf der anderen Seite die roten Tonnen stehen, dazwischen ist das Fahrwasser.
Hier wird das etwas anders gehandhabt: Laterale Tonnen zeigen an, dass sich in der Nähe des Fahrwassers etwas befindet, was man nicht sieht, aber deutlich hört, wenn man dagegen fährt. Was man sehen kann, wird nicht markiert.

Kann man sehen, nicht markiert


Dieses System führt dazu, dass man schon um den einen oder anderen Felsen herum fahren muss, um zu sehen, wo das Fahrwasser weiter geht.

Kann man nicht sehen, markiert

Wir haben noch einen Hafentag eingelegt und die radfahrerischen Möglichkeiten in der anderen Richtung erkundet. Z.B. bei “Skurö Gardsmejeri & Butik” Käse kaufen. Sehr ländlich. Nach Oskarshamn müssen wir nicht unbedingt nochmal mit dem Rad.

Autor: cord

Hat mal Physik studiert, aber fast alles wieder vergessen. Hat jetzt altersbedingt viel Freizeit und segelt gerne. Oder macht Musik. Verheiratet, zwei erwachsene Kinder. Und inzwischen zwei Enkelkinder.