Das Wetter ist zur Zeit unberechenbar oder, etwas meteorologischer, ist geprägt von einer feuchwarmen Luftmasse mit instabiler Schichtung. Hatten die Fahrräder schon verpackt, dann aber wegen des Wetterberichts doch noch den Plan geändert und sind einen weiteren Tag auf “Ney” geblieben. “Ney” scheint der neue Name der Insel zu werden. Bei allen möglichen Firmen, beim Restaurant “Ney’s Place” am Hafen und sogar in der Email-Adresse des Hafenmeisters findet man nur noch “Ney”. Da die Insel ihren Name in ihrer kurzen Geschichte schon ein paar Mal geändert hat, warum nicht?
Das angekündigte Gewitter mit Böen kam tagsüber nicht. Erst am Abend, schon sehr dunkel, zog eine beeindruckende Böenwalze über die Insel. Statt der Angesagten Sturmböen dann 2 Minuten etwas Wind, und das war’s.
Nach so vielen Tagen Norderney zieht es einen dann auch weiter. Jede Insel hat ihren eigenen Charakter und ihr spezifisches Publikum. Die größen des hannöverschen König- und des wilhelminischen Kaiserreichs haben sich hier jedenfalls wohlgefühlt. Manchmal fühlt man sich dort halt heimischer als da. Lästern über Inseln darf man sowieso nicht. Der Heine Harry hat das bei Norderney gemacht und durfte dann nicht wiederkommen.
Am Montag dann, sowohl vorhergesagt als auch real, völlige Flaute. Da “Ney” irgendwann langweilig zu werden beginnt, jedenfalls uns, unter Motor nach Baltrum. Mit kleiner Fahrt und bei wechselnder Sicht.
Auf Baltrum große Aufregung: Im Watt bei Norderney sei ein Flugzeug abgestürzt. Muss weniger als eine Stunde, nachdem wir an der Stelle waren, passiert sein. Alle Fahrzeuge, die etwas beobachtet haben, sollen sich melden. Wir haben nichts wahrgenommen. Später haben wir dann aus der Pressemitteilung der Polizei erfahren, was wirklich passiert ist. Vor zwei Tagen haben wir den Fallschirmspringern noch zugesehen.
Jetzt auf Baltrum. Nach “Ney” doch recht ruhig und erholsam. Eine ganz andere Insel und ein ganz anderes Publikum. Auch ein anderer Altersdurchschnitt, mehr Kinder pro Gast.