Sommer ?

Nach zwei Tagen und drei Nächten in Kiel-Stickenhörn haben wir wild entschlossen eine Wetterbesserung genutzt und sind Richtung Schleimünde. Wind raumschots (für segelferne Mitmenschen: schräg von hinten) und genug davon, so dass wir etwa 3 Stunden auch vor dem Hafen von Schleimünde standen.

Der war allerdings verdächtig leer. Die Lotseninsel hat wohl arg unter der Sturmflut im Herbst gelitten und ist noch Baustelle. Um die Wiederaufbauarbeiten nicht zu stören weiter nach Maasholm. Ist ja auch ganz nett und um diese Jahreszeit auch noch nicht überlaufen. Auch wenn der Ort offensichtlich hauptsächlich von den Wassersportlern und den WoMos lebt.

Maasholm “Zentrum”

Auch hier sind die Spuren der Sturmflut vom letzten Oktober noch zu sehen. Etliche Stege sind ganz oder teilweise neu, an den Deichen, die für Besucher von der anderen See eher bescheiden erscheinen, noch ein paar erkennbare Notreparaturen von Erosionen. Am den Steg, an dem wir zunächst angelegt hatten – war so schön leer – war die elektrische Installation zwar vorhanden, aber noch nicht betriebsbereit. Nochmal um einen Steg verlegt, damit der Kühlschrank auch zufrieden ist – das Solarpanel liefert bei diesem Wetter auch nicht viel Nachschub.
Zwei ganze Tage Liegezeit in Maasholm wegen sch.., schlechtem Wetter. Windig, kalt, Regen. Der ständige kräftige Westwind lässt jetzt das Wasser fallen, was man in der so gut wie Tidenfreien Ostsee an den Festmachepfählen gut sehen kann.

Trockengefallene Seepocken

Nach zwei vollen Hafentagen dann mit Westwind nach Lyö. Vorbei am traurig herumstehenden, zur Zeit giftbudenlosen Schleimünde.

Wieder eine, für unsere Verhältnisse, schnelle Fahrt. Auch wenn uns der nachlassende Wind auf den letzten Meilen den Schnitt etwas verschlechter hat.

Von und über Lyö haben wir hier schon früher berichtet. Dafür gibt’s diesmal einen stimmungvollen Sonnenunter- und einen fast ebensolchen Sonnenaufgang.

Da am nächsten Tag der Wind mit 5 Bft genau von vorn angesagt war, haben wir einen Ausflug nach Faaborg eingeschoben, mit der Fähre. Die fährt mal Faaborg – Avernakö – Lyö – Faaborg und mal Faaborg – Lyö – Avernakö – Faaborg, damit haben auch die Insulaner manchmal die Chance, auf die andere Insel zu kommen.

Faaborg hat eine übersichtliche, teils malerische Altstadt, mehere Häfen, eines der zwei Stadttore, die es in Dänemark überhaupt nur gibt und grüne Gänse, die rätselhafter Weise über den Einkaufsstraßen hängen. Es gibt sie auch in blau, ihre tiefere Bedeutung hat sich uns aber nicht erschlossen. Oder sind das Schwäne? Dann sollten sie aber auch nicht grün oder blau sein. Hässliche Entlein in der Umwandlungsphase? H.C.Anderson hat ja nicht weit von hier gelebt. Wer weiß die Lösung?

Autor: cord

Hat mal Physik studiert, aber fast alles wieder vergessen. Hat jetzt altersbedingt viel Freizeit und segelt gerne. Oder macht Musik. Verheiratet, zwei erwachsene Kinder. Und inzwischen zwei Enkelkinder.