In Marstall nicht nur den Schwund sehen, der mit der Seefahrt verbunden ist, sondern auch die Gegenmaßnahmen. Überhaupt gibt es ja Marstall nur wegen des Hafens und der Werften.
Weiter mit wenig Wind nach Mommark. Wie wollen dort die Enkelkinder übernehmen. Der Vorzug von Mommark ist, dass man da mit dem Auto hin kommt, ohne eine Fähre benutzen zu müssen. Weitere spannende Eigenschaften hat Mommark eigentlich nicht mehr. Vor mittlerweile schon etlichen Jahren gab es noch die Frage: Kann die Fähre im Hafen drehen, ohne unser Achterstag abzureißen? Sie konnte immer. Die Fähre gibt es nicht mehr, der Hafen hat sich in einen großen Campingplatz mit angeschlossenem “Lystbådehavn” verwandelt. Geblieben sind aus besseren Zeiten noch die ebenso malerischen wie verfallsbedrohten Leuchttürmchen auf den Molenspitzen. Der Bremer auf Reisen macht sich natürlich schon so seine Gedanken, wenn er die Abweichungen von der Senkrechten sieht.
Immerhin scheint Mommark, trotz der Campingplatzatmosphäre, so “in” zu sein, dass ein Gast das Restaurant mit dem Privatheli besuchen musste. Man staunte, frau auch.
Nach Einbooten der übernächsten Generation wieder nach Lyö. Was von den Jüngstseglern nach anfänglichem Unwohlsein tapfer bewältigt wurde. Bei Südost schaukelt es vor Mommark auch arg, weil es dort flach wird und die Wellen steil.
Lyö nach Avernakö, wo uns dann ein warnwürdiges Wetterereignis nach dem anderen beglückt, durchgeweht oder durchgenässt hat. Nordisch eben.
Im Hafenfestaurant/-kneipe/-piesel wird offenbar regelmäßig lokales Liedgut gepflegt, zur Feude der Gäste und natürlich auch der Ausführenden. (Im Gegensatz zu anderen Jobs kann man ja Musik kaum machen, wenn man keinen Spaß dran hat.) Die Moderationen müssen gut gewesen sein, das merkt man an der Reaktion des Publikums. Die Texte der Mehrheit bekannt, das merkt man am Mitsingen. Rhythmisch OK, die Intonation, äh, ein Akkordeon, 5 Geigen, das ist nicht so einfach…
Auch überregionales wurde geboten. Es wurde von Kufstein, von Tirol und von Madln und teils mit Kopfstimme gesungen. Um nicht zu sagen, nordisch gejodelt. Ganz ohne Jodeldiplom. Der Rezensent hat den Text nicht vollständig verstanden, die Sprache war aber Deutsch.