Hinterhof und vornehme Adressen

Der Wind war noch ein paar Tage so, dass wir in Kungshamn geblieben sind. Nur halb freiwillig. Erstens kommt eine bei Westwind relativ ungeschützte Teilstrecke gleich nach Verlassen des Hafens. Das ginge ja noch. Aber zweitens, ärgerlich, hat der Skipper bei Ankunft die erste freie Box angesteuert, wegen des Andrangs. Und sich gefreut, dass er eine hatte. Aber leider nicht darüber nachgedacht, wie er da bei Südwest wieder heraus kommt. Zudem wurde der Eingang in die Gasse von größeren Yachten so zugeparkt, dass das Auslaufen doch sehr erschwert wurde. Also haben wir uns entschlossen, bessere Windverhältnisse abzuwarten. Ein anderer Yachtie hat versucht, noch in die Gasse einzulaufen, und es bedurfte vieler helfender Hände, ihn wieder zu befreien. Muss man ja nicht nachmachen, birgt ja auch die Gefahr von Schäden an fremden und am eigenen Boot.
Die Attraktionen von Kungshamn sind leider recht schnell aufgebraucht, immer nur lesen wird auch langweilig. Also nochmal nach Smögen, dieses Mal zu Fuss, über die Straßenbrücke.
Also gewissermaßen durch die Hintertür.
Die Brücke, oder besser, der Blick von der Brücke oder auch vom benachbarten Parkplatz, kann durchaus zu den Highlights von Kungshamn/Smögen gerechnet werden. Siehe Bild oben.
Und Smögen hat tatsächlich nicht nur die Partymeile, sondern auch einen funktionierenden Fischereihafen. Und auch große Schiffe landen, direkt in der Verlängerung der Amüsiermeile, zumindest einen Teil der Fische und Schalentiere an, die hier ans Partyvolk verfüttert werden.

Fischerhafen,Smögen Rückseite
Fischerhafen,Smögen Rückseite

Wir haben uns mit Freunden getroffen, die auch in dieser Gegend unterwegs sind. Genau genommen uns überhaupt auf die Idee gebracht haben, dieses Jahr hierher zu fahren. Der Wind hat uns aus Kungshamn freigegeben und wir sind zum vereinbarten Treffpunkt, Henån, gesegelt. Wieder durch das schon beschriebene enge und sehr reizvolle Fahrwasser von Bassholmen. Und haben zusammen einen schönen Grillabend verbracht.
Majestix trifft Martha
Majestix trifft Martha

Ich hatte vorher noch nie etwas von Henån gehört. Was wohl mit daran liegt, dass ich normalerweise nicht zu den Käufern vornehmer schwedischer Qualitätsyachten gehöre und daher auch nicht weiss, wo die ganzen Halbergs, Najads, Malös und Vindös gebaut werden. Zumindes wusste ich es bislang nicht. Jetzt weiss ich es. Die Malös auf Malö. Wovon es allerdings viele gibt, aber dieses hier in der Gegend ist das richtige. Die Halbergs gleich in der Nähe auf Orust, in Ellös. Daran sind wir ignorant vorbei gefahren. Die haben aber jetzt sowieso Betriebsferien, wie die meisten schwedischen Firmen. Die Vindös ein bisschen weiter östlich auf Orust.
Vindö Werft
Vindö Werft

Und die Najads gar nicht mehr, weil pleite. Vorher in Henån, auf Orust.
Ex-Najad-Werft
Ex-Najad-Werft

Unsere Freunde sind weiter in die große Stadt Uddevalla, wir umrunden zur Zeit Orust. Unter Segeln und im Uhrzeigersinn. Auch hier wieder eine Landschaft wir ein Binnensee in den Bergen.
Mindestens fünf kurze Töne (Husten)
Mindestens fünf kurze Töne (Husten)

Nur dass sich ab und an ein Frachter den Weg durch das Segler- und Motorbootvolk frei hupt.

Autor: cord

Hat mal Physik studiert, aber fast alles wieder vergessen. Hat jetzt altersbedingt viel Freizeit und segelt gerne. Oder macht Musik. Verheiratet, zwei erwachsene Kinder. Und inzwischen zwei Enkelkinder.