Es

Es segelte heute nicht so recht in uns. Weil: In der Nacht und Morgens regnete es, und dabei war es fast windstill. Später hörte es zwar auf zu regnen, und es wurde auch angenehm warm, aber nichts desto weniger war es immer noch windstill oder bestenfalls schwachwindig. Einige Boote haben zwar den Hafen von Schleimünde verlassen, aber nur einem ist es gelungen, unter Segeln etwas Fahrt zu machen. Das war so ein 12 x 2 Meter Schärenkreuzer-Nachbau. Und der ist auch nur Richtung Kappeln, weil es dahin nicht so weit ist. Der Skipper (Einhandskipper mit zwei Händen) hat denn auch geschätzt, das es bei diesem Wind wohl mehrere Tage bis Schleswig werden könnten.
Wir wollen ja Richtung Norden, haben es aber heute gar nicht erst versucht, sondern bleiben einen weiteren, sehr ruhigen Tag auf der Lotseninsel.
Habe heute gelernt, das die Lotseninsel wirklich eine Zeit lang eine Insel war. So von siebzehnhundertundnochwasneunzig bis neunzehnhundertnochwasdreissig. Als es nämlich die natürliche Mündung der Schlei noch und den Durchstich schon gab.
Sogar mit einer Schule. Heute gibt es eigentlich nur vier ernstzunehmende Gebäude hier: Den Leuchtturn, das Lotsenhaus, das Hafenmeisterbüro – ehemals Maschinenhaus des Leuchtturms – und die Giftbude, heute und auch früher schon das Gasthaus.
Morgen wird es hoffentlich etwas mehr wehen, dann wird es auch wieder in uns segeln. Heute genießen wir einfach, das es hier so ruhig ist.