Von Strynö bei schönem, segelfreundlichem Westwind westlich von Langeland nordwärts. Vorbei an Rudköping und durch die Brücke. Vor uns ein finsteres Wolkengebilde, das nach sehr viel Niederschlag in kurzer Zeit aussah. Und dann, als wir es erreichten – ausweichen kann man hier ja nicht – sein Versprechen auch einlöste. Sehr viel Regen, so einer, dessen Tropfen von der Wasseroberfläche wieder hoch zu spritzen scheinen. In manchen Kreisen auch „Männchen machender Regen“ genannt. Trotz der bedrohlich aussehenden Wolkenfront – unter der Wolke war völlige Flaute bei prasselndem Regen. Nach einer gewissen Zeit muss dann auch der sturste Segler einsehen, dass es kein Sinn mehr hat, bei mieser Sicht in kalten Sturzbächen darauf zu waren, dass der Regen weiterzieht.
Hinter dem Unheil war wieder etwas Wind, aber wirklich auch nur etwas. Soviel, dass wir noch um die Ecke und zu 2/3 über den großen Belt gekommen sind, die letzten Meilen bis Omö dann aber doch mit dem neu gekauften GTL-Diesel. Auf Omö waren wir zwar vor 3 Jahren schon (siehe hier), aber erstens ist es dort wirklich schön und zweitens liegt der Hafen sehr bequem direkt am Fahrwasser Richtung Osten, Richtung Vordingborg. Der Hafen ist klein, nett, adrett, bietet um diese Jahreszeit genug Liegeplatze. Genauer: Er ist halb leer. Die Regenwolke haben wir von Omö aus noch deutlich gesehen. Sie lag immer noch an der gleichen Stelle.
Freunde von uns kamen von Norden durch den Belt und haben uns überzeugt, uns auch Agersö anzusehen. Das liegt nämlich – siehe Link oben – doch nicht ganz woanders. Und teilt viele Eigenschaften mit Omö – malerisch, beschaulich, entspannt, hat einen Leuchtturm. Der Hafen ist klein, nett, adrett, bietet um diese Jahreszeit genug Liegeplatze.
Von manchen Orten auf Agersö kann man Richtung Langeland schauen. Die Regenwolke liegt immer noch an Ort und Stelle. Morgen geht es gemeinsam nach Vordingborg. Wir hoffen, dass die Wolke dann immer dort auch bleibt, wo sie ist. Oder sich mal zur Ruhe setzt.