Läckö

Auf einer hinreichend genauen Karte sieht man, das der Väner durch zwei Halbinseln in einen westlichen und einen östlichen Teil geteilt wird. Auf einer noch größeren Karte kann man sehen, dass die südliche Halbinsel eigentlich keine ist, sondern ihrerseits aus zahlreichen Inseln besteht. Und auf der Seekarte sieht man dann, dass der Seeraum zwischen beiden, der Halbinsel und der Eigentlich-Nicht-Halbinsel mit zahlreichen Schären übersät ist. Und wo keine Schären liegen, liegen Untiefen. Für größere Schiffe gibt es nur eine einzige sichere Durchfahrt. Winzlinge wie wir können sich zwischen den Schären durchwinden, wenn sie die markierten Durchfahrten benutzen. Die beiden Hälften des Sees haben auch eigene Namen, Dalbosjön im Westen und Värmlandsjön im Osten. Zur südlichen Halbinsel, die keine ist, gehört die Insel Kållandsö (die eine ist), und auf der liegt das Schloss Läckö.

Schären und Inseln im Väner

Gegründet 1298 vom Bischoff von Skara als Burg. Bischöfe jener Zeit waren streitbare Herren, die zum Streiten nicht nur Worte benutzten, sondern auch handfestere Argumente. Das Bistum Skara, hier mitten in Schweden, war ein Ableger der Diezöse Hamburg/Bremen. Die Bremer Bischöfe hatten ja auch ihre Burgen. Im Laufe der Jahrhunderte hat sich die Burg zum Schloss gewandelt und hatte verschiedene geistliche und weltliche Besitzer. Einige davon mit viel Geld, wovon sie eine Menge in den Ausbau der Burg zum Schloss gesteckt haben. Besonders hervorgetan hat sich ein Herr Mangnus de la Gardie, nach dem Tode Karls X Regent, da der Thronfolger erst vier Jahre alt war. Herr Magnus hat wohl auch Mittel investiert, deren Ursprung nicht ganz sauber war. Jedenfalls war auf der Schlossführung zu hören, dass der rechtmäßige König, Karl XI, nach seinem Amtsantritt die Staatfinanzen einer Revision unterzogen hat.
Die dazu geführt hat, dass der Herr de la Gardie, der vorher etwa 1000 Häuser und Schlösser als sein Eigen betrachtete, hinterher nur noch 2 hatte. Und einen schweren Stand bei Hofe auch.
Dem Schloss hat solch zweifelhaftes Verhalten eher genützt. Danach ist es durch verschiedene Hände, einschließlich derer der Krone (hat eine Krone Hände?) gegangen. Nicht ohne Verschleiß, sodass es Mitte bis Ende des 19 Jahrhundert romantisch, oder etwas ehrlicher gesprochen, verfallen war. Was die Reedereien der Kanaldampfer, die hier zwischen Göteborg und Stockholm vorbeikamen, veranlasste, einen Anleger zu bauen. Damit man das romantische Dornröschen-Schloss anschauen konnte. Romantik war ¨in¨. Was aber dann die Besinnung auf das Erbe und damit den Wiederaufbau verursacht hat.
Da von Inventar vieles nicht mehr auffindbar war, gibt es heute eine Mischung aus Originalausstattung, aus anderen Schlössern beschafften Teilen und Nachbildungen.

Wer mehr zu Läckö wissen will, findet es hier: de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Läckö.

Eine Besonderheit, die Schloß Läckö wohl mit nur ganz wenigen anderen Schlössern teilt: Es hat einen Yachthafen. Was natürlich für uns sehr schön ist. Wo sonst kann man an einem Schloss anlegen.

Läckö mit Hafen

Autor: cord

Hat mal Physik studiert, aber fast alles wieder vergessen. Hat jetzt altersbedingt viel Freizeit und segelt gerne. Oder macht Musik. Verheiratet, zwei erwachsene Kinder. Und inzwischen zwei Enkelkinder.