Kolding

Nach wie vor ist das Wetter so, wie man es für April erwarten kann. Oder auch für November: Kalt, regnerisch, windig. Immerhin kam der Wind die letzten Tage aus Richtungen, die zum Segeln in relativ engen Gewässern gut zu gebrauchen waren. Wegen der erfrischenden Temperaturen waren die Tagesetappen relativ kurz, die Landgänge auch. Von Lyö nach Aarö (eine Wende, weil ein Kap im Weg war) und von Aarö nach Kolding (eine Halse, weil man links abbiegen muss).

Der Törn von Aarö bis Kolding wurde zudem von einem, zumindest für tidenfreie Gewässer, recht kräftigen Strom unterstützt, der uns 2 Knoten gratis dazugab.

Schnelllaufende Tonne im kleinen Belt

Kolding stand auf dem Plan, weil wir da noch nie waren. Für den durchreisenden Wassertouristen liegt es am Ende eines, wenn auch kurzen, Fjords etwas abseits.
Vom Nordhafen, in dem wir gerade angelegt haben, kann man die Innenstadt nur entlang einer stark befahrenen Autostraße erreichen. Es gibt noch einen zweiten, den Südhafen, ob’s da besser geht, wissen wir noch nicht.
Kolding selbst ist für nordische Verhältnisse recht alt, einige malerische Ecken haben sich erhalten oder wurden wieder hergestellt. Das bekannteste an Kolding ist aber Koldinghus, was weit mehr als ein Haus ist, ein mittelalterliches Schloss von beeindruckenden Ausmaßen auf einem Hügel in der Altstadt. Was den Deutschen das Heidelberger Schloss ist den Dänen Koldinghus. Beide im 19. Jahrhundert ab- oder ausgebrannt, wurde Koldinghus aber im 20. restauriert und dient heute als Museum, Theater etc.

Leider war’s schon geschlossen, als wir ankamen. Und morgen soll das Wetter so gruselig werden, dass wir wohl nicht den Weg in die Stadt auf uns nehmen werden.

Immerhin, wir haben es schon mal gesehen und umrundet.

Autor: cord

Hat mal Physik studiert, aber fast alles wieder vergessen. Hat jetzt altersbedingt viel Freizeit und segelt gerne. Oder macht Musik. Verheiratet, zwei erwachsene Kinder. Und inzwischen zwei Enkelkinder.