Technikgeschichte

Von Wismar nochmals nach Timmendorf (Ost/Poel) zum Übernachten. Von dort mit Wind von hinten nach Kühlungsborn. Salzhaff und Rerik haben wir ausgelassen, auch, weil der Wind geneu von West kam. Damit rein genau von hinten und am nächsten Tag raus dann auch genau von vorn. Was bedeutet hätte, dass wir einen großen Teil des Wegs hinaus nur unter Motor hätten laufen können. (Die Wasserpumpe ist übrigens wieder dicht, dank eines geschickten Monteurs, der in Wismar an einem Uralt-Autokran geschraubt hat und den Sabine angesprochen hat. Der Autokran und der Jachthafen gehörten irgendwie zusammen.)

Kühlungsborn ist mal aus zwei Orten zusammengelegt worden und heute noch ziemlich lang. Hat die vermutlich längste Promenade der Ostsee, etliche Gebäude aus Kaisers Zeiten und viele, die nicht ganz so protzig/schick sind. Jede Länge Strand und viele Sanatorien und ähnliche Einrichtungen.

Und Kühlungsborn hat Molli. Natürlich nicht allein, gehört der Stadt auch nicht. Molli ist eine Kleinbahn, gehört einer Betreibergesellschaft und verbindet Kühlungsborn mit Bad Doberan.

Kein Wind, also mit Molli nach Doberan. Da die Fahrkarte eine Tageskarte ist, erstmal nach Kühlungsborn West und dort eine Kurzbesichtigung. Dann unter Dampf bis Heiligendann.

Heiligendamm nimmt für sich in Anspruch, das älteste Bad an der Ostsee zu sein. War mal Ort eines internationalen Gipfeltreffens, damals noch als G8-Treffen, und wurde damals von der Außenwelt abgesperrt. Heute ist es zugänglich, hinterlässt aber beim Besucher trotzdem einen Eindruck irgendwo zwischen vornehm, leblos und museal. Aber der mecklenburgische Herzog wollte das vielleicht seinerzeit so haben.

Heiligendamm

Weiter mit der stündlich pendelnden Molli nach Bad Doberan. Da macht Molli etwas, was vor hundert Jahren bei Kleinbahnen wohl üblich war, heute aber kaum noch irgendwo vorkommt: Sie teilt sich die Straße mit Fußgängern, Radfahrern, Autos und auch sonst noch.

Nun gibt es aber in Bad Doberan nicht nur alte Technik, auch alte Kultur. In Form einer Klosterkirche aus dem 13. Jahrhundert mit umfangreicher und original erhaltener Innenausstattung. Und den Gräbern nicht nur diverser mecklenburgischer Herzöge, sondern auch der ja nicht ganz unbedeutenden dänischen Königin Margarethe (I). Die ja mit Mecklenburg auch verwandschftlich verbandelt war.

Von Kühlungsborn weiter nach Rostock-Warnemünde. Aber das kriegen wir später.

Autor: cord

Hat mal Physik studiert, aber fast alles wieder vergessen. Hat jetzt altersbedingt viel Freizeit und segelt gerne. Oder macht Musik. Verheiratet, zwei erwachsene Kinder. Und inzwischen zwei Enkelkinder.