Påskallavik die Zweite

Die Schweden haben die schöne Angewohnheit, alles, was ihnen zu einem Ort wissenswert erscheint, auf Schildern und Zetteln auszuhängen. So konnten wir noch etwas mehr zum Ort erfahren. 1688 hat hier, in der Einöde, jemand ein Gasthaus aufgemacht. Wo sich offenbar alsbald Fischer, Bauern, Holzfäller etc. eingefunden haben.

Kneipe (Nachfolgebau)

Was nicht nur der Geselligkeit, sondern auch dem lokalen Handel diente. Was wiederum einen Herrn Callerström/Kallerström motivierte, durch Errichten eines Lagerhauses mit zu verdienen. So entstanden hier im Laufe der Zeit ein Ort, ein Hafen und eine Straße, die Kneipe und Lagerhaus verbanden.

Der Hafen wurde zeitweise sogar von vergleichsweise großen Schiffen angelaufen, die ihn mit Kalmar, Vestervik und Öland verbanden. Das ist aber vorbei.

Lagerhaus

Wo ein Ort aus einer Kneipe entstanden ist, muss man sich natürlich Sorgen um das Seelenheit der Verirrten machen. Es gibt hier nicht nur eine schwedisch/lutherische Kirche, die Eifrigen kommen hier sogar mit dem Schiff her und versuchen, durch Gesänge (ganz ordentlicher Satzgesang), pastorale und/oder missionarische Worte (zum Glück für uns unverständlich) und seltsame körperliche Übungen in biblisch gemeinten Gewändern, incl. alttestamentarischen Kopftuch, die verirrten Schäfchen auf den rechten Weg zu führen. Und die kommen extra mit einem zweimastigen Segelschiff her, das für hiesige Verhältnisse eine beträchtliche Größe hat. (Woher haben die Verwirrten nur das Geld, das Ding zu betreiben?)

Missionsschiff

(Der Autor hält es mit Doug Adams: “Ich interessiere mich für alles, was mit Religion zu tun hat. Aber ich wundere mich, wie ansonsten normale Menschen das Zeug ernst nehmen können.)

Autor: cord

Hat mal Physik studiert, aber fast alles wieder vergessen. Hat jetzt altersbedingt viel Freizeit und segelt gerne. Oder macht Musik. Verheiratet, zwei erwachsene Kinder. Und inzwischen zwei Enkelkinder.