Wetterlücke und Außenbordskameraden

Nach mehreren Tagen Regenwetter eine kleine Unterbrechung. Ein Tag mit Südwest und weniger Regen. Ausgenutzt, um von Glückstadt nach Cuxhaven zu kommen. Die Reise neigt sich (leider) unübersehbar dem Ende zu, und Cuxhaven ist für uns der Absprungpunkt, um in die Weser und damit nach Hause zu kommen, wenn wir in der Ostsee waren.
Wir haben uns den Yachthafen von Cux über eine Webcam angesehen. Es gibt da ein paar Plätze, die Ortskundige nach Möglichkeit nicht belegen, weil da der Schwell der durchgehenden Großschifffahrt ungehinderten Zugang hat und man darum schon mal Nachts aus dem verdienten Schlaf geschreckt wird. Wenn die Plätze belegt sind, ist der Hafen wirklich voll. Erwartungsgemäß waren sie belegt. Wir haben unseren geringen Abmessungen vertraut, wir finden immer noch ein Plätzchen. (Liegeplatz, nicht Keks!) Haben wir auch.

In Cux dann beides: Regen und Wind, reichlich und immer wieder.

Der volle Yachthafen

Das Wetter war so gruselig, dass nicht nur die zweibeinigen Seefahrenden hier Schutz gesucht haben, sondern sogar der eine oder andere mit (mehr oder weniger) vier Gliedmaßen. Die Außenbordkameraden sind dann allerdings schon sehr früh wieder ausgelaufen. Noch vor der Öffnung des Brötchenstandes auf dem Womo-Stellplatz nebenan.

Voller Hafen mit ungewöhnlichen Gästen

Aktueller Plan: Weiter zur Weser.

Im Prinzip gibt es drei Möglichkeiten dafür:
– Nahe Hochwasser aus Cux raus, bei NW da stehen, wo sich Elbe und Weser treffen, also westlich Schahörn, und mit auflaufender Tide in die Weser. Dafür sollten aber zwei Hochwasserzeiten ins Tageslich fallen. Ist gerade nicht so.
– Über den Elbe-Weser-Wattweg. Das heißt aber in der Regel, eine Nacht vor Anker (ich gerne, Sabine nicht so gerne)
– Nach Helgoland und am nächsten Tag in die Weser. Dazu sollte die Windrichtung stimmen und die Tide natürlich auch. Die Weser kann man allerdings, wenn’s denn sein muss, auch bei Dunkelheit befahren. Im Watt geht das nicht, da ist so gut wie nichts befeuert. Die Fischer machen’s trotzdem, aber die machen’s ja auch täglich und kennen jede Ecke und jede Veränderung.

Elbe vor Cuxhaven

Heute, Donnerstag den 7.8. tut sich ein Wetterfenster auf, passend für Plan 3: Mit Hochwasser 12.35 aus Cux raus nach Helgoland, mit SW. Morgen dann mit NW in die Weser . Evt. auch erst Sonntag, das hängt von der Wetterentwicklung ab. Sonnabend umlaufen, Stand Wetterbericht heute.

Erhaltenswerte Schiffe

Da windstilles oder zumindest windarmes angeagt Wetter, sind wir ins Marstaler Schifffahrtsmuseum. Da waren wir schon ewig nicht mehr drin und können es jedem empfehlen. Gilt für alle Altersgruppen und auch für Leute, die des Dänischen nicht mächtig sind.

Noch ’ne Martha, für die jüngern Museumsbesucher

Während wir uns im Museum mit alten Schiffen beschäftigt haben, haben sich die alten Schiffe mit Marstal beschäftigt und sind gar zahlreich in den Hafen eingelaufen. Der Grund war

„Rund Fünen für erhaltenswerte Segelschiffe „

Marstal war ja immer schon eine Stadt, die fast ausschließlich von der Seefahrt gelebt hat. Wenn man die Yachties mitzählt, ist das eigentlich auch heute noch so. Da ist es natürlich geradezu unumgänglich, wenn eine Veranstaltung mit alten Seglern auch Marstal als Etappenziel hat. Selbst, wenn Marstal genau genommen ja gar nicht auf Fünen liegt.

Jedenfalls wurde der Hafen gegen Abend schnell sehr voll. So viele historische Segler findet man wohl kaum irgendwo zu gleicher Zeit an einem Ort. (Ich hätte nicht geglaubt, dass es überhaupt noch so viele gibt, noch dazu in funktionsfähigem, seetüchtigen Zustand.)

Am nächsten Morgen dann fröhliches Abschiedshupen, und als wir ausliefen, waren sie alle schon wieder unterwegs Richtung Svendborg. Wir haben uns dann mit hinreichend kräftigem Nordwest auf den Weg nach Kiel gemacht.