Segeln ist ja so vielseitig, Teil 2

Winterlager ist die Zeit, in der man das abarbeitet, was man im Sommer in seine Listen „Muss repariert werden“, „Geht bald kaputt“, „Braucht Wartung“ , „Hat mir so noch nie gefallen“ oder „Sollte man mal ändern“ geschrieben hat. Was leider im Umkehrschluss bedeutet, das alles, was nicht in obigen Listen steht, eben nicht gemacht wird.

Gegen Ende der letzten Saison kam der begründete Verdacht auf, das unser Solarpanel nicht mehr arbeitet, und sicherheitshalber habe ich es abgeklemmt, um nicht die Batterie über ein defektes Gerät zu entladen. Und dann leider das Ganze vergessen. Erst kurz bevor das Boot ins Wasser gehen sollte,  fiel die lose Leitung auf.

Nun gibt es an einem Solarpaneel ja nicht gar so sehr viele Bauteile. Nur, man kommt nicht ran. Es sollte ja alles witterungsfest versiegelt sein.  Sollte. Offensichtlich sind die Anschlüsse so gestaltet, das man nicht heran kommt, als Mensch. Aber sehr wohl als Seewasser. Denn nach brutalst möglicher, spanabhebender Demontage zeigte sich, das einer der Anschlüsse weg gerottet war.

Das Paneel selber gibt noch Spannung ab, mal sehen, wie man das ganze dauerhaft, belastbar und seewasserfest wieder zusammen bekommt. Segeln ist ja so vielseitig, auch Löten gehört dazu.

Und immer alles schön aufschreiben. Dann hätte ich den ganzen Winter Zeit dafür gehabt.

Segeln ist ja so vielseitig, Teil 1

..und wir hatten die Pest an Bord
Die Dieselpest. Vielleicht auch was anderes. Weil, wenn man so in Netz schaut, sind die entsprechenden Rückstände meist gelb. Was bei uns im Tank war, ist eindeutig schwarz. Vor zwei Jahren haben wir zum letzten mal den Sumpf geleert, zwecks Abscheidens von Kondenswasser und sonstigen Bodensatz. Ganz sauber war das auch nicht, was da unten aus dem Tank kam. Aber dieses Jahr kam gar nichts, außer 3 – 5 Tropfen Diesel. Erst energisches Nachstochern mit einem umgebogenen Draht führte zum Austritt von ziemlich hochviskosem Schlamm. Leider wohl nur von dem, was sich in der Nähe der Ablassschraube befand. Was da noch so drin ist, wissen wir noch nicht.
Konsequenz: Diesel raus, Tank ausbauen, und wenn man schon dabei ist, werden wir wohl die Leitungen gleich mit erneuern.
Wie haben die damals den Tank, und vor allem die angeschlossenen Leitungen, dahin bekommen, wo sie sind? Oder haben die das Schiff um den Tank gebaut? (Leider gilt das nicht nur für den Tank. Wie man an das Aggregat des Kühlfachs kommt, ist mit völlig schleierhaft. Den Dieseltank sieht man ja immerhin noch.)
Wenn’s Dreck ist, den wir uns beim Tanken eingefangen haben – was ich annehme – werden wir wohl nie erfahren, von welcher Tankstelle er kommt.
Immerhin, besser man stellt sowas im Winterlager fest als im Fahrwasser der Elbe oder im Verkehrstrennungsgebiet.
Segeln ist ja so vielseitig!
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