Mörbylånga

Nach Torhamn nun raus auf den Kalmarsund, vorbei an Torhamn Udde, jenem südöstlichen Ende der Welt. Bei völliger Windstille.

Ausfahrt aus den Karlskrona Schären nach Osten

Auf dem Kalmarsund dann ein Hauch von Wind aus Süd. So wenig, dass von dümpeln wollen die Rede war. Also zunächst mit mäßiger Drehzahl bei mediterranen Temperaturen und ebensolchem Himmel nach Norden. So richtig hatten wir uns nicht festgelegt, bis wohin wir wollten, im Kalmarsund gibt es ca. alle 10 Meilen einen Hafen, entweder auf Öland oder gegenüber auf dem Festland. Grobes Ziel Kalmar, obwohl das schon recht weit wäre. Aus der Flaute wurde eine Briese, eine kräftige Briese, eine steife Briese. Alles von hinten. Geworden ist es Mörbylanga.

Mörbylånga

Das Handbuch beschreibt den Hafen als unattraktiv, ist aber offensichtlich veraltet. Natürlich gibt es hier Lagerhallen und Parkplätze. Ist halt ein Hafen. Der Service für die Yachties ist jedenfalls ok. Ich habe im Servicegebäude, vermutlich zum ersten Mal im Leben, den Blick aus dem Klofenster fotografiert.

Der Ort ist nett und adrett und so etwas wie der Hauptort des südlichen Ölands. Weil die anderen kleinen Orte dazu gehören und sonst auch kein anderer größerer Ort da ist. Außer Färjestaden, das zwar dreimal so groß ist, aber auch zu Mörbylånga gehört. Wohnen tut man hier, arbeiten in Kalmar. Zur Umgebung verweise ich auf …
Wir sind leider zu platt, um uns noch auf die Minicycles zu schwingen. Und über die Mole, ganz fern aber deutlich, sieht man Kalmar, unsere nächstes Ziel.

Reise an das Ende der Welt

Immer noch Rönneby. Nach dem Sturm die Ruhe nach dem Sturm. Gegen Abend völlige Windstille. Und dann, mitten in der Nacht, das Geräusch eines nahenden Flugzeugs und, in 3 Sekunden von 0 auf 100, eine Bö, wie sie alle Jahre einmal vorkommt. Wir haben uns Sorgen gemacht, dass irgend etwas nachgibt. Weniger die Leinen, aber die sehr sparsam ausgelegten Ausleger am Steg, an denen sie festgemacht sind. Hat alles gehalten. Nach einer weiteren Bö dann das zugehörige Gewitter mit Blitz und Donner. Wie die Böen, kurz, aber heftig.
Am nächsten Morgen konnten wir uns leider nicht einigen, wie die Wetterberichte für den heutigen Tag zu interpretieren seien. Im Ergebnis haben wir Utklippan, die beiden Schären mit dem Hafen und dem Leuchtturm vor der Südküste nicht angelaufen, sondern sind im Schutz der Karlskrona-Schären geblieben. Im Nachhinein: Schade.
Karlskrona selbst haben wir auch ausgelassen. Darf man das? Eigentlich nicht, es ist eine der interessanteren Städte in Schweden.

Angelegt als Marinebasis vom schon erwähnten Erik Dahlberg im 17. Jahrhundert, ist es in großen Teilen noch mit der ursprünglichen Bebauung erhalten. Vieles dort ist Weltkulturerbe. Allerdings kannte Sabine Karlskrona von unserem letzten Besuch hier, und ich war damals, in den heroischen Zeiten, als ich noch in die Rentenkasse eingezahlt habe, des öfteren in Karlskrona.
Zu Einzelheiten verweise ich hiermit wieder auf mein beliebtes Standardwerk.

Fort vor Karlskrona

Karlskrona hat seine Rolle als Haupt- und Zentralbasis der schwedischen Marine bis heute behalten. Und uns das auch gezeigt.

Karlskrona ist immer noch Marinestadt

Aus dem Archipel von Karlskrona gibt es eine Ausfahrt Richtung Osten, Richtung Kalmarsund. Die allerdings nur für kleine Fahrzeuge geeignet ist. Also für uns. Dort liegt der Ort Torhamn. Mit zwei Häfen. Der neue, Sandhamn am Kalmarsund, für die Fischerei und Torhamn Hamn auf der Schärenseite für die Lustschifffahrt. Laut Handbuch passen hier, zusätzlich zu den zahlreichen Motorbooten der Einheimischen, etwa 10 Yachten rein. Wurde offenbar geschrieben, als die Yachten noch kleiner waren oder die Skipper besser damit umgehen konnten. Ist bei den Yachten ein bisschen wie bei den SUVs, werden immer größer und die Fahrer können mit den großen Dingern nicht umgehen.

Auch zu Torhamn gehört der südöstlichste Punkt Schwedens. Zumindest Festlandschwedens. Denn ein paar Unentwegte hören nicht auf, der Ostsee auf den vorgelagerten Inselchen Widerstand zu leisten. Und natürlich liegt da draußen noch Utklippan. Man braucht ja noch Ziele für später.