Nachtrag, Klappe die Erste

Der Schreiber hat mal wieder nicht geschrieben. Erst, weil viel los war und er darum abends von akuter Schreibunlust befallen wurde. Als die Schreibunlust dann weniger wurde, gab’s leider Probleme mit dem Server, auf dem diese Seiten geschrieben werden. Es wurden, und werden immer noch, die vorhandenen Seiten ausgeliefert. Aber man kann sich zur Zeit nicht einloggen, mithin nichts neues schreiben und auch keine neuen Bilder einstellen. Für IT-Kundige: ssh geht auch nicht, ping geht nicht. Der Rechner oder die Verbindung ist mausetod. Und der Support ist halt so, wie Support oftmals ist. Man erstellt ein „Ticket“, und dann tickt erstmal nichts mehr. Trotz mehrerer Anrufe hat sich bis jetzt drei Tage lang nichts getan. Zumindest hat sich am traurigen Zustand nichts geändert. Sollten diese Worte je an die verehrte Leserschaft gelangen also die sichere Erkentnis: Jetzt geht’s wieder. Wo waren wir stehen geblieben?

Rostock und Warnemünde

Rostock, Universitäts- und Hansestadt Rostock. (Das geht ja sprachlich immerhin, so wie Freie Hansestadt. „Freie und Hansestadt“  geht ja eigentlich nicht, ein „und“ zwischen Adjektive und Substantive ist wie „grün und Apfel“.

Zu der Zeit, als der Berichtende sein Geld noch durch bezahlte Arbei verdient hat, hatte er auch Gelegenheiten, nach Rostock-Warnemünde zu reisen. Dabei aber leider von Rostock selbst genau den Bahnhof und das Intercity-Hotel kennengelernt. Und dabei gar nicht mitbekommen, dass die Hanse- und Universitätsstadt eine gut erhaltene und gut restaurierte (naja, damals vielleicht noch nicht so gut) Altstadt hat. Und außer „Hanse“ auch ein paar weitere Gemeinsamkeiten mit HB: Liegt an einem Fluß in der Nähe der Mündung, hat einen Ableger weiter unten, Altstadt ganz oben. Allerdings ist die Altstadt von Rostock wesentlich besser durch die Kriege gekommen als die von Bremen, wo man/frau die erhaltenen Teile ja ein bisschen suchen muss, um sie vorzeigen zu können.

Gelegen haben wir mit unserem Böötchen in Warnemünde. Im Hafen an/auf der Mittelmole. Das ist da, wo früher die Fähren nach Trelleborg abgefahren sind. Der Bahnhof ist noch da, was uns natürlich den Weg ins Zentrum erleichtert hat. (Der Bereich dazwischen ist jetzt nicht so das touritische Highlight. Da hat früher u.A. Herr Heinkel seine Flugzeuge gebaut. Was wohl später gewisse Umstrukturierungen mit sich gebracht hat.)


Prerow

Lange Zeit gab es den berühmt-berüchtigten Nothafen Darßer Ort. (Ort heißt hier „Stelle“, einen Ort gibts gar nicht.) Der Hafen wurde allerdings regelmäßig gesperrt, weil er gern und oft versandete. Ausgebaggert wurde er für den Seenotkreuzer, wenn überhaupt. Und da es ein Nothafen war, durfte man da nicht „einfach so“ übernachten. Zumindest offiziell musste man ja eine Begründung für die Not angeben. (Bier ist alle ?)

Der Nothafen Darßer Ort ist inzwischen geschlossen/aufgegeben. Dafür gibt es im benachbarten Prerow jetzt eine Seebrücke, die wohl für die ursprüngliche Funktion einer Seebrücke vorgesehen und (im experimentellen Stadium) ausgerüstet ist: Da sollen Fahrgastschiffe anlegen können. (Bis jetzt sind allerdings noch keine erschienen. Sabine sagte was von Kreuzfahrtschiffen, aber da hab ich Zweifel) Und vorne an der Seebrücke gibt es einen „Not- und Übernachtungshafen“. (2 Substantive, geht!) Man darf also ganz offiziell festmachen und übernachten und braucht auch keinen Notfall mehr herbei zu lügen. Allerdings muss man bis 12 Uhr wieder raus sein, damit dann die nächsten Nicht-Notfälle rein können.

Wer ernsthaft Prerow mit dem Boot für  länge Zeit besuchen wollte, müsste von der Boddenseite kommen. (Über See und Bodden ca. 40 Seemeilen, Luftlinie 0.8 Meilen, Entfernung zu Fuß aus der Seekarte schlecht zu ermitteln, vielleicht 2 km?)

Von Prerow (fast) vor dem Wind zum Nordende von Hiddensee. Überfahrt durchaus entspannt, zwischen Hiddensee und Rügen dann nicht ganz so entspannt, weil die Meinungen dazu, wieviel Wasser man denn unter den Kielen braucht, nicht ganz einheitlich waren.

Hansestadt und große kreisangehörige Stadt Stralsund

Bisschen sperrig, der Titel, aber immerhin sprachlich korrekt. Unesco-Kulturerbe. (Zusammen mit Wismar, aber ohne Rostock. Warum auch immer.) Wir liegen der Altstadt gegenüber auf dem Dänholm. Gute Hafeninfrastruktur, sehr netter Hafenmeister. Allerdings langer und öder Weg in die Stadt und spärlicher ÖPNV.

Die Stralsunder Altstadt braucht sich wahrlich nicht zu verstecken. Viel Backsteingotik, die ja meist im Hochformat ausgeführt ist. Daher auch mal, wie schon in Bad Doberan, ein paar Hochkant-Bilder. Museen gibt es ebenfalls reichlich.

Wir lassen das Boot hier ein paar Tage liegen und besuchen aus triftigen Gründen unsere heimatliche freie Hansestadt Bremen.

Die Lotsin verlässt das Schiff

In Bremen alles OK.

Sitzen gerade wieder im Zug Richtung Stralsund mit Umsteigen in Rostock. Der Server läuft immer noch nicht.

Technikgeschichte

Von Wismar nochmals nach Timmendorf (Ost/Poel) zum Übernachten. Von dort mit Wind von hinten nach Kühlungsborn. Salzhaff und Rerik haben wir ausgelassen, auch, weil der Wind geneu von West kam. Damit rein genau von hinten und am nächsten Tag raus dann auch genau von vorn. Was bedeutet hätte, dass wir einen großen Teil des Wegs hinaus nur unter Motor hätten laufen können. (Die Wasserpumpe ist übrigens wieder dicht, dank eines geschickten Monteurs, der in Wismar an einem Uralt-Autokran geschraubt hat und den Sabine angesprochen hat. Der Autokran und der Jachthafen gehörten irgendwie zusammen.)

Kühlungsborn ist mal aus zwei Orten zusammengelegt worden und heute noch ziemlich lang. Hat die vermutlich längste Promenade der Ostsee, etliche Gebäude aus Kaisers Zeiten und viele, die nicht ganz so protzig/schick sind. Jede Länge Strand und viele Sanatorien und ähnliche Einrichtungen.

Und Kühlungsborn hat Molli. Natürlich nicht allein, gehört der Stadt auch nicht. Molli ist eine Kleinbahn, gehört einer Betreibergesellschaft und verbindet Kühlungsborn mit Bad Doberan.

Kein Wind, also mit Molli nach Doberan. Da die Fahrkarte eine Tageskarte ist, erstmal nach Kühlungsborn West und dort eine Kurzbesichtigung. Dann unter Dampf bis Heiligendann.

Heiligendamm nimmt für sich in Anspruch, das älteste Bad an der Ostsee zu sein. War mal Ort eines internationalen Gipfeltreffens, damals noch als G8-Treffen, und wurde damals von der Außenwelt abgesperrt. Heute ist es zugänglich, hinterlässt aber beim Besucher trotzdem einen Eindruck irgendwo zwischen vornehm, leblos und museal. Aber der mecklenburgische Herzog wollte das vielleicht seinerzeit so haben.

Heiligendamm

Weiter mit der stündlich pendelnden Molli nach Bad Doberan. Da macht Molli etwas, was vor hundert Jahren bei Kleinbahnen wohl üblich war, heute aber kaum noch irgendwo vorkommt: Sie teilt sich die Straße mit Fußgängern, Radfahrern, Autos und auch sonst noch.

Nun gibt es aber in Bad Doberan nicht nur alte Technik, auch alte Kultur. In Form einer Klosterkirche aus dem 13. Jahrhundert mit umfangreicher und original erhaltener Innenausstattung. Und den Gräbern nicht nur diverser mecklenburgischer Herzöge, sondern auch der ja nicht ganz unbedeutenden dänischen Königin Margarethe (I). Die ja mit Mecklenburg auch verwandschftlich verbandelt war.

Von Kühlungsborn weiter nach Rostock-Warnemünde. Aber das kriegen wir später.