Außen rum

Der Norden Rügens hat eine ziemlich zerfledderte Geografie. Von unserem letzten Hafen, Vieregge, bis hier sind es Luftlinie 4 Seemeilen. Die gesegelte Entfernung über Grund 28, durchs Wasser 27 Meilen. Wie weit der Unterschied auf Strömung oder schlecht kalibrierter Logge beruht, ist der Schiffsführung nicht bekannt. (Die Logge richtig einzustellen ist in der Theorie ganz einfach, in der Praxis eher nicht.)

Aus dem Breezer Bodden raus, zwischen Hiddensee und Rügen nach Norden, dann nach Osten, um Kap (und Riff) Arkona herum nach Glowe. Wind war genug vorhanden und auch in überwiegend nutzbarer Richtung.

Im Hintergrund rechts der Dornbusch, das Nordende von Hiddensee. Links Wasser, Vordergrund Sabine.

Glowe ist ein kleiner Badeort mit großem Hafen und Blick auf Arkona. Der Hafen wird von zwei langen Molen gebildet, die weit in die flache Bucht hinaus reichen. Aus Gründen, die sich dem hier berichtenden Wassersportler leider auch nach längerem Nachdenken nicht erschließen, so angelegt, dass die Einfahrt ziemlich genau nach Westen zeigt und der Schwell in die Bucht bei allen Windrichtungen, die ein „west“ im Namen enthalten, freien Eintritt hat.

Ungünstig gestaltete Hafeneinfahrt. Warum so dumm? Hat es für einen Wellenbrecher nicht mehr gereicht?

Wahrscheinlich war dieser Hafen aber wohl ein Fortschritt gegenüber dem, womit sich die Fischereiproduktionsgenossenschaft in DDR-Zeiten begnügen musste. Denn auf entsprechenden Tafeln am Strand wurden da die Boote einfach selbigen Strand hinauf gezogen – was es ja in England oder Dänemark auch so gibt.

Weitere Ecken von Glowe werden wir noch erforschen und in den nächsten Tagen davon Berichten.

Autor: cord

Hat mal Physik studiert, aber fast alles wieder vergessen. Hat jetzt altersbedingt viel Freizeit und segelt gerne. Oder macht Musik. Verheiratet, zwei erwachsene Kinder. Und inzwischen zwei Enkelkinder.