Wind ?

So gings los:

Am Sonnabend von Bremen nach Bremerhaven. Null  Wind, genug Zeit. Also mit resourcensparenden 5 Knoten unter Motor die Unterweser runter. Bei Bremerhaven dann schon ziemlich niedriges Niedrigwasser. Sogar die Reste der 4.  Bremen guckten raus. Das tun sie nur, wenn wirklich wenig Wasser da ist.

Wrackreste der „Bremen“


Am Sonntag ungefähr 30 Minuten gesegelt, hoch am Wind mit 3 Kn an der Bremerhavener Stromkaje vorbei. Natürlich auf der anderen Weserseite, woˋs nicht stört und wie es vorgeschrieben ist. Aber so war es nicht zu schaffen, zur richtigen Zeit an der Elbe zu sein. Also die ganze restliche Zeit unter Motor bis zur Elbe und dann auch noch nach Cuxhaven. Vorbei an den alten Türmen, die noch eine Funktion hatten, als die Schiffe noch mit Steinkohle befeuert wurden.

So bis Scharhörn noch mit dem Groß als Stützsegel, bis das auch nur noch lustlos hin- und her flappte.
In Cuxhaven noch viel Platz im Hafen.

Montag: Dass man als Segler bei Nordwest in Cuxhaven im Yachthafen liegt und auf das Wetter am nächsten Tag wartet, das ist ja mehr oder weniger normal. Dass man bei Südost auf Wetteränderung wartet, um weiter die Elbe hinauf zufahren, ist zumindest für uns eine Premiere. Der Wind kommt aber auch so, dass man mit gleich langen Schlägen die Elbe hoch kreuzen müsste – was eigentlich auch noch verboten ist. Und er erschwert das Gehen, wenn er von vorne kommt. Bei solchem Wind holpert es dann doch sehr auf der Elbe. Man kann da gegenan kreuzen – z.B. wenn man damit Geld verdient, keine Zeit hat oder zum erstem Mal auf der Elbe ist und es nicht besser weiß. Trifft für uns alles nicht zu.


Andere fahren nach Cuxhaven, um da Urlaub zu machen. Wir sind immerhin schon da.
Heute Nacht soll eine Front durchgehen und der Wind um ca. 90 Gard drehen.
Also morgen früh aufstehen und mit der ersten Tide weiter zum NOK.

Aller Anfang ist …

Nun sind wir schon so spät ins Wasser gekommen. und dann fängt es auch noch holprig an. Ansegeln nach Berne. Für die, die unser Heimatrevier nicht ganz so genau kennen: Das ist ein kleiner Sielhafen an der Unterweser, links, an der niedersächsischen Seite. Die gegenüberliegende Seite der Weser gehört noch zu Bremen und wird von einem Kraftwerk und einer Kläranlage geprägt. Aber das stört kaum, wenn man im Hafen liegt. Weil das Schilf das ganze Elend die meiste Zeit verdeckt.

Weil es ein Sielhafen im Tidenbereich (fast 4m Hub bei Springtide) ist, fällt man mit dem Boot trocken und liegt dann in weichem Schlick – jedenfalls an den meisten Plätzen.

Als zur Rückfahrt geblasen wurde, ergab die Standard Kommt-Kühlwasser-aus-dem Auspuff-Probe: Negativ. Zumindest kam sehr wenig raus. Kühlwasser-Ansaugleitung durchgespült, gegen die Fließrichtung. Negativ, Zustand wie vorher. Impeller ist nagelneu, hat noch keine Stunde Betriebszeit. Deckel am Wasserfilter: Negativ, der ist positiv dicht. Wenn man jetzt noch ’ne Stunde nach dem Fehler sucht, läuft das Wasser wieder ab und man muss gegen den Tidenstrom fahren. Daher hat ein freundliche Vereinskamerad uns an die Leine genommen und in den Heimathafen geschleppt.

Um mit dem Schleppverband in der Schleuse keine Probleme zu bekommen, sind wir dann die letzten Meter wieder aus eigener Kraft gefahren. Und siehe, oh Wunder, ohne weiteres Zutun sprudelte wieder Wasser aus dem Auspuff, und zwar genug davon. Wir stehen vor einem Rätsel angesichts der wunderbaren Selbstheilung.

Im Moment ist unsere einzige Erklärung: Da hat wohl jemand hinter dem Ansaugkorb gewohnt und ist während der Schleppfahrt hinaus gespült worden. Für besserer Erklärungen wäre der Skipper dankbar.