Von unten rauf

Das Wetter war nach wie vor so, das es die Besatzung nicht allzusehr aufs Wasser zog. Wellenhöhen von 1.6 Meter waren vorhergesagt, bei abnehmendem Wind. Das sind dann nur bedinget magenfreundliche Verhälnisse und wir stehen ja noch nicht unter Zeitdruck. Also ein Ausflug mit der nG und der ünG, und damit unter fachkundiger Führung, zum Kap Arkona in dessen Hinterland und noch ein bisschen weiter nach Dranske. NG und ünG kennen sich hier aus, weil sie schon mehrfach hier geurlaubt haben.

So sind wir von Süden, direkt am Wasser entlang, zum Kap. Ein Weg, den wir wahrscheinlich nicht gefunden und auch gar nicht gesucht hätten, der sich aber auf jeden Fall gelohnt hat.

Oben auf dem Kap einer der allseits beliebten pseudo-mittelalterlichen Märkte, wo man in malerischer, aber unauthentischer Kleidung allen möglichen Unfug an die Touristen, vorzugsweise solche mit Kindern, verkaufen kann. Wir konnten dem entkommen.

Im Dorf Vitt (sprich Fitt), dort, wo man den Strand, wenn man den schmalen Streifen unterhalb des Kliffs denn so nennen kann, erreichet, gab es offenbar früher Hausmarken. Das sind kryptische Zeichen, mit denen die Bewohner einst ihr Eigentum gekennzeichnet haben. Lesen und Schreiben waren ja früher weniger verbreitet.

Hausmarken im Fischerdorf Vitt (Rügen)

Auf Hiddensee gibts den Ort Vitte (sprich Fitte). Und dort gibt’s das auch.

Zurück ins Hinterland.

Die faulen Erwachsenen sind dann noch mit dem Auto nach Dranske, die Kinder und der fleißige Erwachsene mit dem Fahrrad. Was schon eine beachtliche Stecke war.

Abends waren alle ziemlich geschafft. Die einen zu Recht, die anderen auch.

Von See und von Land

Wir haben z.Z.Besuch von der nG (nächsten Generation) und der ünG (übernächsten Generation). Die ünG (= Enkelkinder) nächtigt an Bord, was bei den derzeitigen Verhältnissen (Nordwind reichlich und ungünstig angelegter Hafen) manchmal durchaus spannend ist. Ein- und Ausstieg über die schwankende Bugspitze und schlafen bei Seegang. Die ünG macht das alles (fast) klaglos mit.

Die nG hat vorgestern einen Segelausflug zur Stubbenkamm, zu den Kreidefelsen, gemacht, während Sabine mit der ünG eine Fahrradtour gemacht hat. Von letzterer liegen dem Chronisten keine Bilder vor, von der Segeltour schon. Hier:

Wie man leicht sieht, waren die Klippen da und auch weiß, die Beleuchtung aber nicht optimal. Für strahlendes Weiss muss man auch hier früh aufstehen.

Zur Vervollständigung des Eindrucks dann also am nächsten Tag noch eine Besichtigung aus der Nähe: Nationalspark Jasmund.

Hinter dem Kliff erstreckt sich ein naturbelassener Buchenwald, zwischen Kliff und Buchenwald gibt es ein Nationalparkhaus mit umfangreicher und auch kindgerechter Ausstellung und über dem Kliff gibt es einen „Skywalk“, technisch eine halbe unechte Hängebrücke. Die verhindert, das die Besucher auf dem bröckeligen Kliff herumlaufen und Steinschläge, Abruschungen und schlimmeres verursachen und bietet dabei den gewünschten Ausblick auf das Kliff.

Leider begann nach Ende der Besichtigung ein ausgiebiger Dauerregen mit knackigen Böen, der anscheinend jetzt, 24 Stunden später, langsam zu Ende geht. Aber alles kann man ja nicht haben.