Zu!

Die Wetterberichte widersprachen sich mal wieder ein wenig. Wir haben uns dann entschieden, dem zu glauben, der am besten zum Plan passte, weiter nach Osten zu kommen. Morgens Ost, mittags schwachen Südwind, nachmittags SW 4 Bft. Morgens stimmte. Erstens waren sie sich da ja auch noch einig, die Meteorologen, und zweitens konnte man ja die Nase in den Wind halten und den Ist-Zustand feststellen. Der Schwachwind war aber dann wirklich schwach und dauerte auch bis zu Abend. Also bis Abbekås, die eine Hälfte aufgekreuzt, die andere mit Wind aus dem Tank.

Der Hafen ist klein, ganz nett anzuschauen und zu. „Zu“ heißt hier: Der größte Teil der Infrastruktur ist außer Betrieb. Duschen, Tankstelle, Bezahlautomat, alles abgeklebt und außer Betrieb. Gestern war das Klo noch auf, da hat aber nebenan die Feuerwehr geübt und die hatten anscheinend aufgeschlossen. Heute morgen jedenfalls auch: zu.

Was gibt es sonst noch zu Abbakås? „Kås“, die Silbe kommt hier in mehreren Ortsnamen vor, soll bedeuten „kleiner einfacher Hafen“. Stimmt!

Vorsaison!

Nils Holgerson: Der Hof, von dem er stammt, soll hier in der Nähe liegen. Und seine Gänseschar soll am Ende der Geschichte hier Schweden Richtung Süden verlassen haben. Was hier durch einige Hausgansplastiken „Martin“ gewürdigt wird.

Martin


Auch Martin

Dann gibt es hier noch einen Golfplatz. Den hat der Chronist aber, selbst aus eher golf-fernen Bevölkerungsschichten stammend, weder gefunden noch gesucht.

Beitragsbild oben: Schwedens Südende.

Sabine ermahnt mich beim Korrektur lesen, auf den Bäcker direkt am Hafen hinzuweisen. Der hat nämlich ganz tolle Sachen und nicht zu!

Come Rain or Come Shine

Nach Möglichkeit wollten wir uns, da nicht zum ersten Mal mit dem Boot in dieser Gegend, Orte ansehen, an denen wir noch nicht waren. Trelleborg ist auch so ein Ort. Den kennt man allerdings außerhalb seiner näheren Umgebung vor allem deshalb, weil man dort aus der Fähre nach Schweden aussteigt oder in eine Fähre aus Schweden einsteigt. In der Stadt selbst waren wir bislang noch nicht und hatten es auch nicht vor. Nun hat es sich aber doch ergeben, weil ein Zahn des Schiffsführers beschlossen hat, abzuheuern und von Bord zu gehen – mit Hilfe eine Zahnarztes. Und bei der Suche nach einem solchen kam Trelleborg heraus – in Ystad hätte der Kollege wahrscheinlich schon zu gehabt, und dazwischen ist vermutlich keiner aufzutreiben.
Wie das bei Zufallsbekanntschaften so ist, haben wir nur einige Aspekte Trelleborgs kennengelernt, aber die waren besser als der Ruf der Stadt. Wie auch schon anderen Orts in Schweden beobachtet, sind auch hier öffentliche Räume mit allerlei humorvollen Plastiken verziert, die uns durchaus gefallen haben.
Heute Abend wollen die „Anouks“ auch hier sein. Die sind uns nach Nyord gefolgt, haben Rödvig dann aber ausgelassen. Gislövs Läge ist, wenn man von Dänemark nach Schweden segelt, ja auch ziemlich naheliegend. Gibt zwar Häfen, die noch näher liegen, aber alle haben irgend ein Verkehrstrennungsgebiet davor.

Die Zahnarztpraxis kann der Käpten durchaus empfehlen. Die Damen arbeiten schnell, kompetent und freundlich. Und machen schon um 8 Uhr auf.