Fifång

Fifång ist eine kleine Insel vor dem Ausgang des Hallsfjärd(en) in die Ostsee. Halsfjärden ist das, was Södertälje bzw. den Södertäljekanal mit der Ostsee verbindet. Die schwedischen Fjorde heißen meistens Fjerde.

Obwohl sie zu Södertälje gehört und damit ja noch im Einzugsbereich der Millionenstadt Stockholm liegt (Fahrzeit S-Bahn Södertälje – Stockholm Centralen: 21 Minuten), ist Fifång etwas, was man zu Recht als kleines Paradies bezeichnen könnte, wäre der Begriff nicht so abgedroschen.

Der größte Teil der Insel ist mit naturnah belassenem Wald bedeckt. Die ganze Insel ist Naturschutzgebiet.

Feste Einwohner scheint es nicht mehr zu geben, man sieht aber das Landschaftspflege betrieben wird. In der Mitte gibt es einen Hof und Wiesen, die offensichtlich auch gemäht werden.

Spuren der Vergangenheit

Schilder weisen die Besucher darauf hin, dass sie Hunde an die Leine nehmen und die Kühe nicht ärgern sollen.Wir haben tatsächlich deutliche Spuren von Kühen gesehen, sowohl Hufabdrücke mit den entsprechenden Flurschäden als auch das, was eine Kuh so in der Landschaft hinterlässt. Und dann irgendwann auch zwei Tiere in nicht unbedingt in kuhtypischer Umgebung.
<Bild Kühe>

Den Besuchern, vermutlich alles „boat people“, wird einfache, aber hinreichende Infrastruktur geboten. Und die Besucher verhalten sich offenbar so, wie das kleine Paradies es erfordert.

Wanderwege sind ausgezeichnet, es gibt sanitäre Anlagen, Stege, Ankerplätze und Anlegestellen am Felsen und einen Spielplatz. Was es nicht gibt, ist Frischwasser. Das muss man selber mitbringen. Und ab und zu kommt der Eismann vorbei.

Der Eismann kommt

Für Gesche: 58° 50,3 N   17° 42,9  E

Hintertür

Stockholm liegt da, wo sich zwei Gewässer treffen: Die Ostsee, vertreten durch die Wasserflächen des Schärenhofs,  und Melaren. Nur Melaren, ohne Artikel. Der ist schon im Wort enthalten, was die Sache im Deutschen etwas sperrig macht.

Melaren liegt etwa 60 cm höher als die Ostsee. Das ist zwar wenig, macht aber aus, das er (?) ein Süßwassersee ist und man nur über Schleusen vom Gewässer zum anderen kommt. Und obwohl Melaren doppelt so groß ist wie der Bodensee und damit Schwedens drittgrößter See, hat man selten größere zusammenhängende Wasserflächen. Eigentlich setzt sich hier die Landschaft der Schären ins Hinterland fort, nur eben mit Süßwasser.
Stockholm wird aus den See auch mit Trinkwasser versorgt.

In Stockholm gibt es zwei schiffbare Verbindungen zwischen Ostsee und Melaren: Slussen, den zentralen Verkehrsknoten, z.Z. eine Riesenbaustelle, und Hammarbyleden <link>, einen Kanal südlich der Innenstadt und Södermalms (siehe Södermalm). Da sind wir durch zu Melaren. Haben die Stadt sozusagen durch die Hintertür verlassen.

So ganz stimmt das Bild nicht, am Melaren liegen auch das Rathaus, das königliche Schloss in Stockholm, das Parlamentsgebäuse, Gripsholm, Drottningholm etc., aber die Vordertür geht eben zur Ostsee.

Melaren reicht mit einem seiner vielen Arme bis in eine Stadt namens Södertälje (ca 70 000 Einwohner), die Ostsee reicht von der anderen Seite und im gleichen Tal bis auf wenige Kilometer auch nach Södertälje. Da war es naheliegend, beide durch einen Kanal zu verbinden. An der Schleuse merkt man natürlich, dass man wieder vom dem See zu der See wechselt, am Landschaftsbild eigentlich nicht. Vorher Schärenlandschaft, danach auch, nur unterbrochen durch Stadt und Industriegebiet von Södertälje.

Was uns Auffiel: Ein großer Komplex, bei dem man nicht so recht erkennen konnte, ob das Büros, Wohnbebauung oder Industriebetrieb ist: Für eine Fabrik zu viele Fenster, für Büros zu viele Schornsteine.

Übernachtung neben dem Bahnhof mit S-Bahn-Anschluss nach Stockholm. Für den Wesersegler ein bisschen Elsfleth-Gefühl – da kann man auch neben dem Bahnhof liegen.

Und dann zurück in die Schären, nach Fifång.