Zweiter Anlauf

So, die zweite Bigbandprobe nach Corona in der Notbesetzung war schon besser. 2 Trompeten, 0 Posaunen, 4 (vier!) Saxe und Klavier, Bass, Schlagzeug. Wird langsam was. Und nun macht sich der Baritöner rar, der böse. Der geht segeln.

Alle, oder fast alle vergessenen Utensilien eingesammelt. Bis auf die, die noch auf die Liste sollten, es aber nicht geschafft haben, weil: „Das merken wir uns so!“. Nein, tun wir nicht. Jetzt aber, mit gut ausgerüstetem Boot, aber immer noch ohne Badehose, der zweite Anlauf. Ochtum, Bremerhaven. Dort der Traditionelle Hafentag, weil Nordwestwind. Man kann die ganze Außenweser runter kreuzen, soweit es der Berufsverkehr zulässt. Muss man aber nicht, und wir sind auch nicht auf der Flucht.

Hafentag in Bremerhaven

Hafentag in Bremerhaven, sommerlich warm. Die Betreiber des „Mediterraneums“, der Einkaufspassage an der Unterweser, haben jetzt den Namen etwas angepasst. Der kommt jetzt, wie die Äpfel und Kohlköpfe, auch aus der Region: „Moin Outlet“. Naja, wenigsten der erste Teil. Den „outlet“ ins regionale Idiom zu übertragen hat man sich wohl nicht getraut. Und ein bisschen denglisch muss schon sein, wenn man Werbung machen will. Mediterran ist ja aber auch nicht unbedingt das Erste, was einem zu Bremerhaven einfällt.

Nach vorn geht der Blick, zurück darf kein Seemann schau’n ..

Samstag, SW 4-5 vorhergesagt. Sehr schön mit dem Strom die Außenweser runter, bis zu einem der bekanntesten Leuchttürme in diesem unserem Lande. Im Zuge allgegenwärtiger Bierreklame musste der den Titel des bekanntesten wohl inzwischen gefühlt an Westerheversand abgeben. Obwohl der, im Gegensatz zur Biermarke, gar nicht ostfriesisch ist.

.. oder doch ?

Und von dort gegen den Strom und den Wind nach Westen, was etwas mühsam wird weil man a) den Strom vom Wind schon mal abziehen muss und dann auch noch der Wind weniger wurde. Und mit 3 ½ kn Fahrt über Grund kreuzen bringt einen gegen 1 – 1 ½ kn Strom nicht so wirklich voran. So war es denn schon fast wieder Hochwasser, als wir in Wangrooge ankamen. Und gegen Ende haben wir noch mit etwas Wind aus dem Tank nachhelfen müssen. Angesagt waren 5 Bft. Wären die ordentlich geliefert worden, hätte es auch ohne Diesel funktioniert. Ergo: Da machst du einen Plan, und das klappt auch nicht. Denn die Verhältnisse, sie sind nicht so.

Jetzt liegen wir im Hafen von Wangerooge. Die Windrichtung entspricht nicht unbedingt den Vorhersagen, aber die Windstärke dürfte stimmen: Beaufort 5-6. Kann man noch weiter, muss man aber nicht.

Autor: cord

Hat mal Physik studiert, aber fast alles wieder vergessen. Hat jetzt altersbedingt viel Freizeit und segelt gerne. Oder macht Musik. Verheiratet, zwei erwachsene Kinder. Und inzwischen zwei Enkelkinder.