Gen Süden

Der Rückweg hat nun auch gefühlt begonnen. Die Strecken werden länger. Was allerdings nach den teils sehr kurzen Etappen auf dem Göta-Kanal gar nicht ausbleiben konnte. Nach dem Verlassen des, oder vielleicht auch Abschied vom, Göteborger Schärengarten war das Ziel für die Nacht ein versteckter Steg, den wir von unserem letzten Besuch in diesem Gebiet kannten.
War leider besetzt. Über die Eignung der alternativen Ankerplätze in dessen Umgebung und über die Stabilität des Wetters konnte innerhalb der Besatzung keine Einigkeit hergestellt werden. Also haben wir die Bucht ohne Einigkeit wieder verlassen und sind weiter zum nächsten Hafen:
Bua. Der Ort ist nicht wirklich interessant, wenn auch nicht so schrecklich wie sein Name suggeriert. Ein ehemals großer Fischerhafen, heute immer noch ein Fischereihafen, aber mit weit mehr Sportbooten als Fischerbooten. Nur das Kernkraftwerk nebenan stört etwas. Noch mehr stört einen das Kraftwerk, wenn man die Liste seiner Störfälle gelesen hat: Bua!
Uns hat es in der Nacht nicht belästigt. Anscheinend hat man die Druckbehälter auch verkleidet, eine zylindrische Umbauung sorgt dafür, dass man die typische Form des Druckbehälters, das ¨Atom-Ei¨ erst auf den zweiten Blick erkennt.

KKW Ringhals bei Bua (oder umgekehrt)

Von Bua mit seinem Bua-Kraftwerk (richtiger Name: Ringhals) am nächsten Tag nach Falkenberg. Der, nach meiner Meinung, sehenswertere Teil dieses Ortes verbirgt sich etwas. Von See kommend sieht man erst viel Hafen mit Silos, Industriebetrieben, Werftanlagen und zwei Schwimmdocks.

Hafenanlagen Falkenberg

Nach einem Weg von etwa 20 Minuten kommt man über ein Brücke aus dem 18 Jahrhundert in eine typisch schwedische Kleinstadt: Quadratisch, sauber, aber nicht aufregend.
Und ganz an deren Rand, eingeklemmt zwischen Ortskern und Hafen, liegt der alte Ortskern, wie ein Museum. Mit einem Überbleibsel aus der Frühzeit von Falkenbergs Industriealisierung.

Falkenberg: Alte Häuser mit Hafertrocknungsanlage

Beim letzten Besuch haben wir nicht herausgefunden, was das ist. Jetzt wissen wir: Eine Anlage zum Trocknen von Hafer. Weiteres zu Falkenberg findet man hier.

Autor: cord

Hat mal Physik studiert, aber fast alles wieder vergessen. Hat jetzt altersbedingt viel Freizeit und segelt gerne. Oder macht Musik. Verheiratet, zwei erwachsene Kinder. Und inzwischen zwei Enkelkinder.