Meteorologischer Frühling, Teil 2

Als Student hatte ich mal einen Kommilitonen, der die These vertrat, dass Gegenden jenseits des 50. Breitengrades nicht nur für den Weinbau, sondern auch für die Besiedlung im Allgemeinen nicht geeignet seien. Er kam aus Venezuela und hatte einen ungarischen Namen.

Manchmal glaube ich, er hatte recht. Heute zum Beispiel.

April an der Ochtum, ..
April an der Ochtum, ..
.. kurz vor dem Ansegeln.
.. kurz vor dem Ansegeln.

Segeln ist ja so vielseitig, Teil 2

Winterlager ist die Zeit, in der man das abarbeitet, was man im Sommer in seine Listen “Muss repariert werden”, “Geht bald kaputt”, “Braucht Wartung” , “Hat mir so noch nie gefallen” oder “Sollte man mal ändern” geschrieben hat. Was leider im Umkehrschluss bedeutet, das alles, was nicht in obigen Listen steht, eben nicht gemacht wird.

Gegen Ende der letzten Saison kam der begründete Verdacht auf, das unser Solarpanel nicht mehr arbeitet, und sicherheitshalber habe ich es abgeklemmt, um nicht die Batterie über ein defektes Gerät zu entladen. Und dann leider das Ganze vergessen. Erst kurz bevor das Boot ins Wasser gehen sollte,  fiel die lose Leitung auf.

Nun gibt es an einem Solarpaneel ja nicht gar so sehr viele Bauteile. Nur, man kommt nicht ran. Es sollte ja alles witterungsfest versiegelt sein.  Sollte. Offensichtlich sind die Anschlüsse so gestaltet, das man nicht heran kommt, als Mensch. Aber sehr wohl als Seewasser. Denn nach brutalst möglicher, spanabhebender Demontage zeigte sich, das einer der Anschlüsse weg gerottet war.

Das Paneel selber gibt noch Spannung ab, mal sehen, wie man das ganze dauerhaft, belastbar und seewasserfest wieder zusammen bekommt. Segeln ist ja so vielseitig, auch Löten gehört dazu.

Und immer alles schön aufschreiben. Dann hätte ich den ganzen Winter Zeit dafür gehabt.