Die Lotsenschäre fällt aus

Die Wettervorhersage sieht, oder sah, denn die für heute ist ja nun keine Vorhersage mehr, so aus: Heute NO 4, Böen 6, morgens Regen, mittags etwas Sonne, abends bedeckt. Nachts Regen. Morgen das Ganze nochmal, aber mit 5, Böen 7. Für heute hat es gestimmt.
Da man in den Schären nur segeln kann, wenn der Wind aus der richtigen Richtung kommt, kreuzen geht hier nicht, haben wir uns entschlossen, auf den erfreulichen Teil des Wettergeschehens zu warten und sind dann unter Motor durch die Schären Richtung Ost. Also gegen den Wind. Abfahrt gegen 13 Uhr, da hatte es aufgehört zu regnen und wurde richtig warm, innerhalb weniger Minuten.
Im Bereich des, oder der, Schärengürtel sind in den Seekarten Wege vorgeschlagen. Diesen sollte man als Ortsfremder auch folgen, denn wenn man hier vom rechten Wege abkommt, hat man wirklich ein Problem. Und die Sache erfordert Aufmerksamkeit, die problematischen Stellen sind zwar mit Seezeichen markiert, aber die Obrigkeit neigt hier dazu, bei der Dimensionierung der Tonnen zu sparen. Und eine grüne Tonne vor grünem Wald auf grünem Wasser ist nicht immer wirklich gut aus größerer Entfernung zu sehen. Siehe Bild oben.

Lotsenhafen Stora Ekön, zuviel Wind aus der falschen Richtung

Wären gerne wieder nach Stora Ekön, der Lotsenschäre. Früher stand da die Lotsenstation von Rönneby drauf, und die Insel ist immer noch im Besitz der Gemeinde. Heute ist sie öffentlicher Schutzhafen, oder manchmal auch Fetenhafen. Die Infrastruktur ist einfach, aber ausreichend. Allerdings müssen die Lotsenboote sehr klein gewesen sein, in den Hafen käme selbst eine so kleine Yacht wie unsere Martha nur mit Mühe. Man liegt mit Heckanker außen an der Hafenmauer. Oder eben auch nicht. Denn der frische Wind hat uns überzeugt, das Projekt ¨Stora Ekön¨ aufzugeben und in den Yachthafen von Rönnebyhamn weiterzufahren. Und damit es noch ein bisschen spannend wird durch die Hintertür. Eine, siehe oben, in den Karten ausgewiesene Strecke, die aber wirklich nur für kleinere, und vor allem flachgehende Boote in Frage kommt. Da sind wir mit unseren wattgängigen Fahrzeugen gegenüber den Schweden klar im Vorteil.

Rönnebyhamn, Hintereingang

In Rönnebyhamn zahlt man sein Hafengeld im Restaurang (das schreibt man hier so) am Hafen. Wenn denn da jemand wäre. Türen zu, Stricke vor allen Eingängen. Sieht so aus, als hätte die Saison noch nicht begonnen. Oder man rechnet nicht damit, dass ein paar arme Irre bei diesem Wetter unterwegs sind.
So ist es schön ruhig hier, und der Wind kommt genau von vorn.

Autor: cord

Hat mal Physik studiert, aber fast alles wieder vergessen. Hat jetzt altersbedingt viel Freizeit und segelt gerne. Oder macht Musik. Verheiratet, zwei erwachsene Kinder. Und inzwischen zwei Enkelkinder.